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AutorenbildMaikes Privatbibliothek

Alpakaherz - Gnadenhof und andere Gaunereien

Aktualisiert: 4. Apr. 2023

von Stephanie Richel



Rezensionsexemplar




Klappentext


Ein verschollenes Testament, eine Alpakadame namens Duchess und der mysteriöse Jack wirbeln Miras wohlgeordnetes Leben gehörig durcheinander.


Mira Hermanns Tage sind fest verplant. Da ist die Arbeit im Café, nebenbei hilft sie regelmäßig im Blumenladen ihres Beinahe-Verlobten aus. Ein Besuch auf dem Bauernhof Drei-Linden lockt als willkommene Unterbrechung im Alltagstrott. Der idyllische Hof sollte eigentlich ein Gnadenhof für Tiere werden, aber bei ihrer Ankunft findet Mira einen verängstigten Kettenhund, ein apathisches Pony und eine Handvoll halbverhungerter Schafe vor. Statt dem geplanten Urlaub beschließt sie, etwas gegen die Zustände zu unternehmen, und erfährt, dass nur das Testament des früheren Besitzers verhindern kann, dass die Tiere auf den Schlachthof kommen.

Doch das ist verschollen!

Unterstützt von Jack, einem mysteriösen Fremden mit guten Kontakten zur Unterwelt, macht sich Mira auf, Drei-Linden zu retten.

Und zum Glück gibt es da noch eine Alpakadame namens Duchess, die anscheinend beschlossen hat, Miras Leben einmal ordentlich durcheinanderzuwirbeln …



Ich bin etwas hin und her gerissen


Was passiert, wenn man den Zirkus, die Mafia, die Polizei, einen Tierschutzverein und eine Frau, die keine Überraschungen mag in eine Schüssel schmeißt und einmal kräftig umrührt? Richtig. Diese Geschichte. Ich sage es gleich vorweg: Ich mochte sie. Sie ist interessant und witzig, ungewöhnlich und spielt gleichzeitig mit Klischees. Aber in dem Sinne, dass sie in die Gegenrichtung ausbrechen, wodurch viele kleine interessante Momente entstehen. Wie sich das Ganze zum Ende hin aufdröselt, ist höchst befriedigend und macht Lust auf den zweiten Band. Alpakaherz hat mich insofern überrascht, weil die Geschichte nicht nur aus mehreren Perspektiven erzählt wird, sondern darüber hinaus auch noch in der Umgebung spielt, wo ich wohne. Schade fand ich, dass es ausgerechnet den Hauptort, in dem alles passiert, nicht gibt, während ich alle anderen kenne. Auch bei der Wiedergabe von wirklich existierenden Einrichtungen, hätte ich mir eine bessere Recherche gewünscht. Die Ausflugsschiffe hier in Bonn gehören nun mal zur Köln-Düsseldorfer Gesellschaft und nicht zur Düsseldorf Kölner Flotte, um mal ein Beispiel zu nennen.


Ich kann eigentlich nur wenig erzählen, was über den Klappentext hinaus geht, da der bereits recht umfangreich wiedergibt, worum es geht. Daher nur so viel: Mira fühlt sich von ihrem Freund zunehmend bevormundet. Nach sechs Jahren Beziehung will Florian mehr und das so bald wie möglich. Sie hingegen bemerkt endlich, dass ihre eigenen Wünsche in eine andere Richtung gehen. Ein alter Traum, den sie aus den Augen verloren hatte, rückt durch Zufall wieder in greifbare Nähe. Etwas muss sich in ihrem Leben ändern und so beschließt sie eine Auszeit.

Ich muss sagen, dass ich diese Auszeit von Florian sehr genossen habe, denn dass er sie die ganze Zeit Honey nennt, ist mir tierisch auf die Nerven gegangen.


Neben Beziehungsproblemen und Lebensträumen wird ein weiteres Thema sehr groß. Tierschutz, Umweltschutz und Ernährung. Vegetarisch, Vegan, Bio, bei Alnatura einkaufen... An sich ist dagegen nichts zu sagen, aber die Dominanz der Thematik wirkte auf mich etwas belehrend. Ich möchte das hier nicht falsch verstanden wissen. Auch in meiner Studentenzeit habe ich darauf geachtet, nur Eier von freilaufenden Hühnern zu kaufen, da ich Legebatterien und auch Bodenhaltung nicht unterstützen möchte. Dafür habe ich gerne mehr bezahlt. Ich sage das hier dazu, da es da draußen garantiert Leute gibt, die mir die Anmerkung oben anders auslegen möchten. Ich merke es an, da sich alle relevanten Personen im Buch so verhalten. Sie alle leben umweltbewusst, kaufen Bio und haben ein großes Herz für Tiere. Sie lesen Bücher, von denen ich nie gehört habe. Als Leser habe ich keine Chance mich mit einem von ihnen besonders zu identifizieren, weil sie alle der gleiche Schlag Mensch sind. Für die Geschichte selbst passt das. Irgendwie muss man ihnen ja einen gemeinsamen Nenner geben. Jack, der Kontaktmann zum Fälscherring, kauft Bio und spendet für den Tierschutzverein. Mira ist eine Aktivistin im Tierschutzverein, ihre beste Freundin ebenso. Onkel Piet vom Zirkus, hat ein Herz für Tiere und Polizist Frank hat Freunde im Verein. So stolpert man übereinander und eine sehr interessante Geschichte entsteht.


Das Buch hat mich gut unterhalten und las sich auch sehr schön leicht weg. Was mich nur immer wieder raus gebracht hat, waren die zahlreichen Rechtschreib- und Wort Fehler. Das war etwas schade im Angesicht der Tatsache, dass hier ein Lektorat und ein Korrektorat vorhanden war. Wie man sehen kann, fangen die Probleme beim Klappentext bereits an. Es gibt viele Fehler, über die eine sehr gut erzählte Geschichte easy drüber spielen kann. Wenn ich aber auf fast jeder Seite etwas finden kann, was nicht passt, dann muss ich das hier festhalten. Ich würde daher dringend eine Überarbeitung empfehlen. Ansonsten ist die Geschichte toll und lesenswert. Eckdaten Seitenzahl: 275 Genre: Belletristik

Verlag: Selfpublishment

Bewertung: ★★★☆☆


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