von J.K. Rowling
So hoch wie zwei Pferde. Augen wie glühende Feuerbälle. Lange, messerscharfe Klauen. Der Ickabog kommt...
Ein Märchen ab 8 Jahren
Klappentext
Der Ickabog kommt …
Ein sagenumwobenes Ungeheuer, ein Königreich in großer Gefahr und zwei Kinder, die außergewöhnlichen Mut beweisen müssen. In diesem ganz besonderen Märchen geht es um den Sieg von Hoffnung und Freundschaft gegen alle Widrigkeiten, erdacht von einer der besten Geschichtenerzähler-innen der Welt, J.K. Rowling.
Schlaraffien war einst das glücklichste Königreich der Welt. Es gab Gold zuhauf, einen König mit einem unglaublich schneidigen Schnurrbart und dazu Metzger, Bäcker und Käser, die mit den erlesenen Produkten ihrer Handwerkskunst Menschen vor Begeisterung zum Tanzen brachten, wenn sie davon aßen.
Alles war perfekt – wenn man einmal vom nebligen Marschland im Norden absieht, wo einer Legende nach der schreckliche Ickabog haust. Natürlich weiß jeder, dass der Ickabog nur ein Mythos ist, mit dem man kleinen Kindern Angst macht. Das Lustige an solchen Geschichten ist aber, dass sie manchmal ein eigenes Leben entwickeln.
Kann ein Mythos zur Absetzung eines beliebten Königs führen? Kann er ein Land an den Rand des Verderbens bringen? Und kann er zwei Kinder völlig unerwartet in ein gefährliches Abenteuer stürzen?
Wer mutig ist, kann diese Seiten aufschlagen, in die Geschichte eintreten und es selbst herausfinden …
Nach langer Zeit bekommen wir wieder ein Kinderbuch von J.K. Rowling
Es war quasi vorprogrammiert, dass ich mir dieses Buch kaufen würde und ebenso klar, dass ich es nicht ungelesen in mein Regal stellen würde. Also habe ich es zwischen meine Rezensionsexemplare geschoben und bin sehr froh darüber.
In der Geschichte begleiten wir die Kinder Wim Wonnegleich und Lilli Lerchensporn. Beide wohnen in der Nähe des Königspalastes. Ein Ort, an dem es den Menschen im Königreich besonders gut geht. Zu Beginn der Geschichte ist Schlaraffien ein Land voller Wohlstand. Das Essen ist traumhaft und die Lebensbedingungen sind angenehm. Außer hoch im Norden. Dort ist das Land so karg, dass die dort lebenden Marschländer wirklich zu kämpfen haben. Aus diesem Landstrich stammt auch die Legende vom Ickabog. Ein gefährliches riesenhaftes Wesen, welches viel Schaden anrichtet.
In der Hauptstadt interessiert man sich jedoch kaum dafür. Hier reitet der König gern zur Jagt, lässt sich stets nach der neuesten Mode einkleiden, wird viel umjubelt und lässt es sich auch sonst richtig gut gehen. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Lillis Mutter, die oberste Schneiderin bei Hofe über einem Auftrag für den König tragisch verstirbt. Wusste der König wirklich nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich nicht auf der Höhe war? Die einen glauben so, die anderen so. Darüber wird manche Freundschaft entzweit. Lilli hält den König für einen verwöhnte Egoisten, während Wim der Ansicht ist, dass man dem König vergessen hat den Zustand von Lillis Mutter mitzuteilen. Auch dem König kommt dies zu Ohren.
Als ein armer Schäfer am Tag der Königssprechstunde in die Hauptstadt reist um vom Ickabog zu berichten, ist der König bereits so verunsichert, dass er dessen Erzählung - der Ickabog habe seinen treuen Hund gefressen - glauben schenkt und mit einem Trupp zum ersten Mal in den Norden des Landes reist. Der Ickabog soll zur Strecke gebracht werden. Doch was dort oben im Norden geschieht, ist dramatisch. Zuletzt weiß keiner mehr, ob er den gefählichen Ickabog nun gesehen hat, oder nicht. Wims Vater kommt in dem Durcheinander zu Tode. Doch wer ist hieran wirklich schuld? Lord Spuckelwert, der ein enger Freund des Königs ist, sieht seine Stunde gekommen. Wenn er dafür sorgen kann, dass der Ickabog ernst genommen wird, anstatt für eine Legende gehalten zu werden... wenn er es schafft, den König einzuschüchtern und von der Außenwelt abzuschirmen... wenn, ja wenn... dann könnte er selbst die Macht an sich reißen und ein schrecklich wichtiger und reicher Mann werden.
Und so türmt Spuckelwert Lüge auf Lüge und verstrickt sich immer tiefer. Der gerissene Mann hat für jedes auftauchende Problem eine Lösung. Die Lage spitzt sich zu. Das einst so blühende Land versinkt in Traurigkeit und Armut und nichts scheint das ändern zu können. Und zuletzt stehen wir vor der Frage: Gibt es den Ickabog wirklich, oder ist er nur erfunden?
Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten
In diesem Buch stecken viele wertvolle Weisheiten. Es geht um Wahrheit, Lüge, Bestechung, Verleumdung, Mord, Mitläufertum, jene die Aufstehen und NEIN sagen, Mut, Freundschaft, Liebe, Stärke und Ehrlichkeit. Wir erleben, was geschehen kann, wenn das Böse die Überhand gewinnt und auch, wie es den Guten darunter ergeht. Wie wir es von J.K. Rowling kennen, wird es zu einer Wendung kommen, bei der alle das ernten, was sie gesät haben. Obwohl das für uns ältere Leser vorher bereits fest steht, ist doch der Weg dahin ein sehr spannender und auch der Ausgang ist etwas ganz neues und unerwartetes. Illustriert wurde die deutsche Ausgabe von den Gewinnern des Ickabog Malwettbewerbs vom Carlsen Verlag. Der Wettbewerb für die englische Originalausgabe wurde von J.K. Rowling persönlich veranstaltet und zeigt andere Bilder. Ich vermute, dass dies für Übersetzungen in andere Sprachen ebenfalls so gemacht wurde. Die Bilder der Kinder kommen sehr schön zur Geltung.
Zwei Funfacts am Rande
Dieses Buch hat mich streckenweise ein wenig an die Geschichte vom Grüffelo erinnert. Ein bekanntes Kinderbuch von Julia Donaldson und Axel Scheffler. Dort wird den Tieren des Waldes von einem Monster berichtet, von dem niemand so recht weiß, ob es existiert oder nicht. Wie auch in der Geschichte vom Ickabog wird der Grüffelo dazu benutzt, anderen Angst einzujagen. Wem der Name Ickabog bekannt vorkommt, ohne dabei an dieses Buch zu denken, der kennt vermutlich einen sehr alten, in Vergessenheit geratenden, Disney-Film namens: Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte.
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