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Die Botschafter

Aktualisiert: 5. Apr. 2023

von Andreas Kroll



Rezensionsexemplar



Klappentext


Große Echsen und geflügelte Schlangen fallen in das Reich der Menschen ein. Sie jagen Dorfbewohner und bedrohen Städte, greifen die Zwerge im Donnersteiggebirge und die Alben in ihren Walddörfern an. Die Schuppenmonster hinterlassen eine blutige Spur, bis sie sich im Herbst genauso unvermittelt zurückziehen, wie sie aufgetaucht sind. Werden sie im nächsten Jahr zurückkehren? Drei Botschafter - der Mensch Heinrich, die Albin Ketlin und der Zwerg Gillim - machen sich auf eine Reise voller Gefahren und unerwarteter Begegnungen, um die Riesen im Norden als Verbündete zu gewinnen.



Temporeiche Fantasy


Das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man Die Botschafter von Andreas Kroll liest ist, mein lieber Scholli, der legt ein Tempo vor! Schlag auf Schlag folgt hier ein Ereignis auf das Nächste. Dabei scheut der Autor keine Verluste und Gefahren. Als langatmig kann man die Geschichte wirklich nicht bezeichnen. Die Erzähldichte ist zwar hoch, lässt an einigen Stellen jedoch ein wenig die Tiefe vermissen, auch weil sich schwierige Situationen sehr rasch wieder auflösen. Manches Mal hätte der Geschichte ein Verweilen gut getan, um etwas tiefer in die Gefühlswelt der Protagonisten einzusteigen. Zwar löst der Autor das geschickt durch wechselnde Erzählperspektiven, trotzdem komme ich nicht komplett bei den Figuren an, um richtig mitzuleiden. Für den Leser ist es manchmal etwas überraschend, wie schnell alles geht. Ereignisse, die sich über Monate hinziehen, fühlen sich auf der Empfängerseite wie Tage an, sodass man sich kurzzeitig über den neuerlichen Jahreszeitenwechsel wundert. Zum Glück wird hier immer wieder dazu gesagt, in welchem Monat wir uns befinden, um die eigene Zeitachse wieder gerade zu rücken. Zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise, sind die drei Gefährten einander nicht unbedingt wohlgesonnen. Der Hass zwischen Menschen und Zwergen ist Jahrhunderte alt und die Alben, die damals schlimmeres hätten verhindern können, hatten tatenlos zugesehen. Nun also treffen sie aufeinander und müssen damit klar kommen, zum Wohle aller zusammen arbeiten zu müssen. Die folgenden Ereignisse werden dafür sorgen, dass sie sich einander annähern bis ein tiefes Band der Freundschaft entsteht. Gut gefallen haben mir die philosophischen Betrachtungen, die sich auf unsere Welt übertragen lassen. Wir Menschen sind schon seltsam. Wir bekriegen uns gegenseitig, obwohl wir zu derselben Art gehören. Aus Zwergen- und Albensicht ist das wider die Natur und ich persönlich kann dem nur zustimmen. Die Lebensweisen der Zwerge und Alben werden ebenfalls angerissen und das, was wir erfahren, klingt sehr interessant!


Die Not, die aus den Angriffen der Echsen auf alle drei Gemeinschaften entstanden ist, zwingt die verfeindeten bis neutralen Gruppen in eine Allianz, aus der ein dauerhafter Frieden hervorgehen soll. Auf ihrem Weg, meistern die Gefährten so manche Gefahren und erleiden schwere Verluste. Albmahre und Feen, Irrlichter und eine Legendenumwobene Stadt, warten auf die Helden. Was werden sie am Ziel ihrer Reise vorfinden? Warum brach der Kontakt zu den Riesen über die Handelsstraße vor so langer Zeit ab? Werden sie je dort ankommen oder überhaupt zurück? Denn der Rückweg führt durch dieselben Gefahrengebiete - oder doch nicht? Prophezeiungen werden gesprochen und alles läuft auf einen Krieg hinaus.


Ein gemeinsamer Feind, sorgt jedoch nicht immer für eine Einheit, denn unter den Menschen existieren politische Spannungen. Ich fand es erschreckend, dass einigen das Gelingen ihrer Intrigen wichtiger war, als eine lebensbedrohliche Gefahr, die alle etwas angeht. Ob sie damit Erfolg haben werden? Insgesamt gesehen, hat dieses Buch einen hohen Unterhaltungswert mit einer gut durchdachten Welt. Besonders hervorzuheben ist auch das farbige Kartenmaterial, welches für eine gute Orientierung sorgt. Als jemand, der schwarz weiße Karten gewohnt ist, finde ich, dass sich das Buch in dieser Hinsicht deutlich von der Masse abhebt. Es hat zwar leichte erzählerische Schwächen, dennoch kann ich es guten Gewissens empfehlen. Zuletzt bleiben einige Fragen offen und das Buch endet an einer besonders spannenden Stelle. Der Autor kündigt hier einen weiteren Band an. Wann wir diesen erhalten, steht jedoch noch nicht fest. Eckdaten


Seitenzahl: 386 Genre: High Fantasy

Verlag: Selfpublishment

Bewertung: ★★★☆☆


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