In diesem Artikel finden wir sechs verschwundene Bücher, lernen etwas über Verlagsinterna und gucken uns die Cover der Glücksbäckerei aus verschiedenen Ländern an.
Liebe Fans der Glücksbäckerei-Reihe von Kathryn Littlewood, und solche, die es noch werden möchten:
Ein Geheimnis rankt sich um diese Buchreihe, dass auf den ersten Blick gar nicht auffällt. Ich möchte euch in diesem Artikel erzählen, worüber ich gestolpert bin und wie die Lösung aussieht, denn ich wollte keinen rätselhaften Artikel schreiben an dessen Ende ihr ohne Antworten da steht. Ich habe es schon verraten: Da wo Bücher dieser Reihe sein sollten, klafft ein 6 Bände großes Loch.
Zur näheren Erklärung
Die Glücksbäckerei-Reihe, die im deutschen Sprachraum 9 Bände umfasst und damit als abgeschlossen gilt, stammt ursprünglich aus Amerika. Nun habe ich einen zweisprachigen Haushalt und interessiere mich daher auch für die englischen Titel dieser Reihe.
Der Fischer-Verlag war da auch sehr ordentlich und druckte in jedem Band vorne die englischen Originaltitel ab. Ich durchforstete also Amazon nach den Büchern und stellte fest: Im englischen existieren nur die ersten drei Bände! Auch auf der amerikanischen Verlagsseite und der offiziellen Autorenseite gab es keine weiteren Informationen. Ich blätterte die Bücher nochmals durch, denn es hätte ja sein können, dass ein Band aus dem Englischen in mehrere Deutsche Titel aufgeteilt worden war. Doch jedes Buch hatte einen anderen Ursprungsnamen.
Auf Niederländisch und Französisch fand ich ebenfalls einige Titel, die über die ersten drei Bücher hinaus gingen, doch auf Deutsch waren die meisten Bände zu bekommen. Sehr mysteriös! Ich muss zugeben, dass ich im ersten Moment daran dachte, dass hier vielleicht Rechte verkauft worden waren und nun ein deutscher Autor unter dem Namen Littlewood weiter schrieb. Was jedoch nicht ins Bild passte, waren die englischen Originaltitel, die die Bücher bekommen hatten.
Wer seine Fragen nicht stellt, dem können sie auch nicht beantwortet werden
Frei nach diesem Motto nahm ich allen Mut zusammen und schrieb den Fischer-Verlag an. Einige Tage später, hatte ich am anderen Ende der Leitung die Inhouse-Lektorin* dieser Reihe sitzen! Eva Kutter war so lieb, mir zu erklären, was da eigentlich los war. In den USA und auch in anderen englischsprachigen Ländern, gäbe es tatsächlich keine weiteren Bände als die ersten drei, verriet sie mir.
Dort wurde die Serie nach drei Bänden eingestellt, und wir haben mit der Agentur der Autorin wegen des großen Erfolgs in Deutschland, Österreich und der Schweiz dann direkte Verträge gemacht.
So Frau Kutter in ihrer eMail an mich.
Wenn ihr diese Praxis ungewöhnlich findet, dann sitzen wir tatsächlich alle in demselben Boot. Auch Frau Kutter machte deutlich, dass es sehr selten vorkommt, dass in der Ausgangssprache eines Werkes nur die Manuskripte vorliegen.
*Verlagsjargon: Was ist eine Inhouse-Lektorin?
Die Glücksbäckerei wurde von einer sogenannten Außenlektorin bearbeitet. Deshalb finden wir in den Büchern, unter dem Vermerk 'Lektorat', Kerstin Kipker. Da sie keine direkte Mitarbeiterin des Verlags ist, muss es intern eine Lektorin geben, die das Projekt betreut. Das ist in diesem Fall die sogenannte 'Inhouse-Lektorin' Eva Kutter, mit der ich sprechen durfte.
Wenn ich jetzt nochmal die Bücher zur Hand nehme, fällt mir auch auf, dass es tatsächlich eine Formulierungsfeinheit in den Verlagsangaben gibt.
In den ersten drei Büchern steht noch zu lesen:
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel 'Bliss' bei Katherine Tegen Books, an imprint of HarperCollinsPublishers, New York, USA
Ab dem 4. Buch finden wir dort folgendes:
Das amerikanische Original trägt den Titel 'Magic by the Mouthful. Book Four of the Bliss Family Bakery series'
Ich habe mich total gefreut, dass ich eine Antwort erhalten habe und fand die Erklärung dazu sehr spannend!
Da ich im Zuge meiner Recherche auch auf Bücher stieß, die so aussahen, als wären sie auf Englisch, möchte ich an dieser Stelle einmal die Cover der Bücher nach Ländern sortiert vorstellen, so ich sie finden konnte. Diese Liste ist höchstwahrscheinlich nicht vollständig und befindet sich auf dem Stand Mitte Februar 2021: Sehen wir uns also einmal an, wie viele Bücher es neben dem englischen Original, auf Spanisch, Französisch, Italienisch, Indonesisch, Niederländisch, Deutsch und Polnisch gibt und wie sie gestaltet wurden. Einiges ist wirklich überraschend und ich habe einen heimlichen Favorit!
So sieht das amerikanische Original aus
Auch im spanischen werden die ersten drei Bände als Trilogie im gleichen Gewand verkauft. Ab da wird es im Coverhimmel allerdings spannend!
Frankreich hat die Cover der ersten drei Bände und die schicke Schrift beibehalten und sich für Band vier und fünf etwas eigenes einfallen lassen
Italien ist etwas übers Ziel hinaus geschossen. Hier hat man die Cover der drei Bände fast übernommen. Es wurden Elemente hinzugefügt oder weggenommen und irgendwie hat jedes Format ein abgeändertes Cover. Hier gibt es bisher ebenfalls nur drei Bände. Ich zeige euch die Cover in der Reihenfolge: Taschenbuch, eBook und wenn vorhanden Hardcover.
In Sachen Fortführung der Cover im gleichen Stil, ist mein persönlicher Sieger Indonesien! Hier sehen wir auch, dass Italien für das Frontcover die Rückseite des ersten Bandes benutzt hat. Als ich über diese Bücher stolperte, dachte ich, ich hätte eine vergriffene englische Ausgabe vor mir. Die Englischen Titel haben mich kurz in die Irre geführt. Doch wofür gibt es Pinterest und indonesische Buchblogger, die man mal eben fragen kann? Sechs Bände gibt es hier bereits und ich finde die sehen verdammt gut aus! Danke an House of Smichi, die mir erzählt hat, dass diese Bücher auf Bahasa Indonesisch erschienen sind. Gefunden hat diese Bloggerin übrigens Tamara von Book Dreams als sie auf Pinterest über ein Bild von Band 4 stolperte... wir dachten, wir sehen nicht richtig! Danke, dass du mich bei meiner Recherche unterstützt hast, obwohl du die Bücher noch gar nicht kennst. Du bist mein Lieblings Sherlock!
Hier die sehenswerten Rückseiten! Diese Bände braucht ihr übrigens gar nicht erst auf Amazon zu suchen. Man bekommt sie dort nicht.
Die Niederländer haben ihren eigenen Stil entwickelt und bisher acht Bücher herausgebracht.
Die deutschen Bücher haben durch Eva Schöffmann-Davidov ein neues Gewand erhalten. Genau wie die Niederländer, haben wir unser eigenes Süppchen gekocht, was in meinen Augen etwas besser gelungen ist.
Last but not least - Polen! Dort hat man ebenfalls etwas eigenes schickes auf die Beine gestellt. Hier konnte ich allerdings nur zwei finden und diese sind zumindest auf Amazon nicht mehr zu bekommen.
Ich hoffe dieser kleine Ausflug in die Welt der Glücksbäckerei hat euch genauso viel Spaß gemacht, wie mir. Habt ihr Cover-Favoriten?
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