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AutorenbildMaikes Privatbibliothek

Eezbeez

Aktualisiert: 4. Apr. 2023

von Katharina Rauh



Rezensionsexemplar


Eigentlich hätte ich dieses Buch bereits nach 100 Seiten abgebrochen. Was mich bewogen hat, doch noch weitere 100 zu lesen, erfahrt ihr in dieser Abbruchrezension.



Klappentext


Irgendetwas geht an Lukas Schule nicht mit richtigen Dingen zu. Und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Nicht nur, dass seine kleine Schwester Linda ihm noch mehr auf die Nerven geht als sonst, seit beide die gleiche Schule besuchen. Lukas kämpft um die Stelle des Stellvertretenden Chefredakteurs der Schulzeitung und es scheint beinahe aussichtslos.


Merkwürdige Maschinen, die im Abstellraum der Schule stehen, Mitschüler, die Katzenfutter essen, sein Mathelehrer Herr Stretmanni ist auch nicht mehr derselbe... Und was ist eigentlich mit seiner Katze Eezbeez los?


Bald findet sich Lukas in einer Welt aus Rache, einer neuen Technologie und an Orten wieder, die es eigentlich gar nicht gibt. Dabei muss er zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, einige Regeln brechen und lernt neue Seiten seiner Freunde und seiner Schwester kennen.



Was war das denn?


Auf Seite 207 von 335 habe ich endgültig abgebrochen. Während des Lesens habe ich immer wieder mehrere Wochen Pausen eingelegt um andere Bücher zu lesen. Ich brauchte einfach Ruhe von diesem Chaos. Der Einzige Grund weshalb ich es weiter als bis Seite 100 geschafft habe war, dass wir in der Leserunde auf Lovelybooks gemeinschaftlich absolut verwirrt von diesem Buch waren und sich so ein sehr lebendiger Austausch ergeben hat, der sonst nur äußerst selten entsteht. Das Buch ist weder spannend, noch nachvollziehbar Ich habe wirklich gar nichts geblickt und das will schon was heißen. Den Protagonisten ging es allerdings ähnlich. Die stellten teilweise dieselben Fragen wie ich, doch erhielten nie eine Antwort. Alles lief ins Leere und wenn dann doch einmal ein winziger Happen hingeworfen wurde, der etwas hätte klären können, ergaben sich nur noch mehr Fragen, die dann nicht beantwortet wurden. Die Handlungsweisen der Charaktere sind mit Logik nicht zu erklären. Themen werden in einem Tempo abgehakt, dass es nicht mehr feierlich ist. Zeitsprünge mitten in Absätzen... ganze Wochen werden einfach übersprungen, ohne, dass es irgendeiner mitbekommt. Man denkt sich immer wieder: Oh ja, jetzt könnte es spannend werden und dann? Nix. Absolut gar nichts. Enttäuschung auf ganzer Linie


Die Geschichte beginnt in einer Schule. Das Wichtigste hier ist, dass die Schülerzeitung tiptop ist (was die alles machen ist absolut unnormal) und wer die beste Lehrerin ist. Frau Palan oder Frau Ylderim. Da gibt es Fanlager, die sich gegenseitig bekriegen... Oh man. Man könnte meinen es hätte noch nie jemand davon gehört, dass man mehrere Lehrer mögen kann.


Bei aller Fantasie tut doch gerade an solchen Stellen ein Schuss Realismus gut, damit es glaubwürdiger ist.

Dann verschwindet ein Schüler. Es stellt sich heraus, dass der entführt wurde und zack ist er auch schon wieder gerettet. Warum genau das jetzt nötig war und um was speziell es ging? Keine Ahnung. Herr Stretmanni wurde durch ein gestaltwandelndes Krokodil ersetzt und plötzlich erfahren wir, dass es neben unserer Welt auch noch die der sogenannten Homobestia gibt. Das sind Tiermischwesen, die in der Form von Hunden, Katzen, Krokodilen und wer weiß was noch vorkommen und teilweise auch verdeckt unter den Menschen leben. Manche als Haustiere, manche als Menschen getarnt.

Die Hauskatze von Lukas stellt sich dann als ein solches Wesen vor. Seines Zeichens Professor, kennt er sich wirklich aus und könnte vieles erklären, aber nö. Meine Studenten halte ich auch immer zum eigenständigen lernen an, also findet ihr 15 jährigen Ahnungslosen mal schön alles im Alleingang raus. Katzenwesen Eezbeez schickt die Kids auf einen nicht ungefährlichen Trip, den er mal besser selbst unternommen hätte. Außerdem ist absolut nicht klar, was er davon hat, als Katze getarnt bei der Familie zu leben. Er will so menschenähnlich sein, da wäre es doch ein Unding so zu leben? An Stelle von Krallen hat er übrigens Finger... als ob das nie jemandem aufgefallen ist... als Katzenbesitzer bin ich hier schon raus.

Mein übergeordneter Eindruck war, dass man das Gefühl hatte, auf einem Drogentrip zu sein. Der Schreibstil ist flüssig, aber der Inhalt verursacht nur Fragezeichen. Dazu kommen Logikfehler. Nicht nur in den Handlungsweisen der Figuren, sondern auch generelle Schnitzer. Zwei Schüler haben die Verwandlung eines Krokodils in ihren Lehrer beobachten können und ein Gespräch zweier Krokodile mitbekommen. Daraus ging klar hervor, dass Stretmanni ausgetauscht wurde und das Krokodil jetzt seinen Platz eingenommen hat. Wenig später fragen sich die Jungs, ob das Wesen jetzt der echte Herr Stretmanni ist, oder nicht. Im nächsten Moment ist ihnen wieder klar, was sie gehört haben und wo sich ihr echter Lehrer befindet, um ihn dann am absolut falschen Ort zu suchen.

Zur Verwandlung braucht das Krokodil jedenfalls ein Sonnenbankähnliches riesiges Gerät, was es einfach im Materialraum der Schule parkt. So viel, wie dort ein und aus gegangen wird, fällt das garantiert niemandem auf. Von einem auf den anderen Tag ist das Ding dann verschwunden, weil das Krokodil sich beobachtet fühlt.

Wo auch immer die Maschine jetzt ist... Aber warum bitte gehen dann alle direkt davon aus, dass sie sich jetzt in einer anderen Stadt befinden muss? Das macht einfach absolut keinen Sinn! Keinen! Der falsche Lehrer braucht das Gerät doch zwingend in seiner Nähe, um sich weiterhin in einen Menschen verwandeln zu können! Es kann also logischerweise gar nicht so weit weg sein!

Warum denkt darüber niemand nach?

Die Existenz der Tiermischwesen ist super geheim. Gleichzeitig hat niemand ein Problem damit, dass die Tarnung vor Uneingeweihten auffliegt. Eingeweihte heißen übrigens winformierte. Was das w zu bedeuten hat, wird nicht geklärt. Nichts passt zusammen. Mir fehlen an allen Ecken und Enden Erklärungen! Man könnte meinen, dass die Überflutung des Lesers die fehlende Spannung ausgleichen soll Da wird dann auf die Herbstferien gewartet, um ins Skilager zu fahren, von wo man eine Homobestia Stadt besuchen will, die den einfallslosen Namen 'Strangecity' trägt. Der Leser fragt sich einerseits, warum die Kinder meinen, da hinfahren zu müssen, andererseits freut man sich darauf, dass endlich mal etwas passiert, was spannend werden könnte. Ne. Rein in die Stadt, um kurz darauf schon wieder rausgeworfen zu werden. Im nächsten Moment sitzt man wieder in der Skihütte beim Frühstück. Die Ferien gingen zwar noch zwei Wochen, aber mitten im Absatz sind wir schon wieder zu Hause und die Schule beginnt. Vollkommen ohne Vorwarnung befindet sich der Kopf des Lehrers in der Kühltruhe, um im nächsten Augenblick wieder verschwunden zu sein. Niemand glaubt den Kindern diese Story. Als ob man sich sowas ausdenken würde... Ein Abstrich könnte das beweisen, doch das wird nicht gemacht.

Viele erfundene Begriffe, die wir an den Kopf geworfen bekommen, werden absolut nicht erklärt. Manchmal fragt einer nach - dann heißt es entweder: Dafür haben wir jetzt keine Zeit, oder: Das willst du gar nicht wissen. Und ich so: Doch! Doch, das will ich wissen! Man kann nicht einfach so mit Sachen um sich werfen und einen dann so stehen lassen! Mindestens wäre mal ein Glossar angebracht gewesen! Man versteht weder, was das Ziel der Gegenspieler sein soll, noch, warum die Kinder auf die Ideen kommen, auf die sie kommen. Man versteht auch nicht, warum die Erwachsenen auf die Kinder so reagieren, wie sie es tun - es ergibt schlicht überhaupt nichts Sinn. Ein absolut auf ganzer Linie unbefriedigendes und ermüdendes Leseerlebnis.

Ich kann es leider so gar nicht empfehlen. Es fehlt einfach zu viel von dem, was dieses Buch überhaupt zu einer Geschichte machen würde. Hier habe ich mich gründlich vom Cover blenden lassen und von der Leseprobe, die an sich in Ordnung war. Der Schreibstil ist wenigstens flüssig. Da kann man nichts gegen sagen. Aber das reicht leider nicht. Hier müsste viel mehr zu Ende gedacht werden, um den Leser abzuholen. Eckdaten


Seitenzahl: 335

Genre: Fantasy

Verlag: Selfpublishment

Bewertung: ★☆☆☆☆

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