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Lamir - Welt der Begabten: Der verfluchte Talisman

Aktualisiert: 5. Apr. 2023

von T.M. Wulf



Rezensionsexemplar



Dies ist eine Abbruchrezension und irgendwie auch ein halber Roman über die ersten 20 Kapitel. Verzeiht, es ging nicht anders! Es gibt aber gleich zu Beginn eine Kurzfassung und ihr könnt in der Rezi gerne auch rumhüpfen und nur das lesen, was euch interessiert. Zunächst geht es um die Dinge, die allgemein gestört haben. Dann erkläre ich, was Dominic zum schlimmsten Protagonistentyp der Welt macht und welches Schema F die Nebencharaktere fahren. Danach geht es darum, welches berühmte Fandom hier hauptsächlich ausgeschlachtet wurde und zu guter Letzt bekommt ihr eine aussagekräftige Zitatsammlung. Das Fazit lautet: Das Ding muss weg vom Markt! Und bitte - so ein Urteil fälle ich niemals leichtfertig.



Klappentext


Der Zauber eines Augenblickes katapultiert den so gar nicht gewöhnlichen Dominic Keller von der Erde des Jahres 2019 in eine neue und aufregende Welt.


Die Welt Lamir.


Diese Welt bietet verfolgten Lebewesen mit paranormalen Fähigkeiten eine Zufluchtsstätte. In einem Universum des Chaos bringt das mächtige Wesen namens Hork, Begründer der Gemeinschaft der Begabten, mit seinen ausgebildeten Teams Linderung in Zeiten katastrophalster Nöte. Als Lamir selbst vor der größten Bedrohung in der Geschichte ihrer Gemeinschaft steht, stellt er ein ganz besonderes Team um Dominic Keller zusammen. Um die paranormalen Fähigkeiten der Mitglieder zu perfektionieren, durchlaufen sie eine harte Ausbildung. In dieser müssen die Lernenden die mächtigen Talismane von Lamir, durch die ihre Kräfte noch verstärkt werden, erringen.


Schon während ihrer Ausbildung geraten sie in einen Kampf, der ihren Kräften alles abverlangt und erfahren dabei, dass nicht alle Talismane gut sind.


Ein fantastisches All Age Abenteuer für alle großen und kleinen Fantasy-Liebhaber und Liebhaberinnen, die fremde Welten lieben.



Dazu sage ich: Nein. Einfach nur nein.


Bei diesem Buch weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll! Wen macht man hier für was verantwortlich? Die Autorin dafür, dass sie nicht gut schreiben kann, den Verlag dafür, dass er das Werk aufgenommen hat, oder die Lektorin, die ihren Job nicht verstanden hat?


Nach 157 Seiten, schließe ich dieses Machwerk von 473 Seiten. Eigentlich hätte ich für meinen Eindruck überhaupt nicht so weit lesen müssen, aber man kennt das vielleicht von Unfällen. Das Grauen übt eine Faszination auf einen aus. Irgendwie ist man unfähig, weg zu schauen. So habe ich mich hier jedenfalls gefühlt.


Bevor ich ausführlicher werde, sage ich an dieser Stelle einmal ganz kurz, was mich am allermeisten gestört hat Dinge die so lange beschrieben werden, bis sie quasi tot sind. Einfallslose Formulierungen mit wenig Abwechslungen. Endlose Wiederholungen und mangelnde Erklärungen an Stellen, an denen es bitter nötig gewesen wäre. Riesengroße Spoiler mitten im Text und in den Überschriften. Unnötige Erfindungen von Begriffen, da sie nie wieder vorkommen. Unnatürliche Dialoge, absolut nerviges wörtlich nehmen von Alltagssprache und lang gezogene Vokale an den unpassendsten Stellen. Dazu kommen seitenlange Anspielungen auf bekannte und weniger bekannte Fandoms, die kein Mensch versteht, der in diesen Fandoms nicht zu Hause ist. Darüber hinaus auch geklaute Merkmale anderer Fandoms, Logikfehler und eine Adjektivschlacht, die sich gewaschen hat. Von der Interpunktion fange ich überhaupt gar nicht erst an. Hier liegt unfassbar viel im Argen.


Ich muss dringend mal meine Gedanken ordnen, damit wir alle durch dieses Kuddelmuddel durchsteigen


Manche Autoren entwickeln zu ihren Büchern sehr viel Hintergrundwissen zu den Umständen und Figuren. Es ist gut, wenn das gemacht wird. Weniger gut ist es, wenn ein Autor meint, diese Informationen dringend komplett und auf Einmal an die Leserschaft loswerden zu müssen. Das ist hier passiert. Während die Geschichte in kurzen Episoden voran schreitet, werden immer wieder Rückblicke eingefügt, in denen der Leser derart viele Informationen ins Gesicht geklatscht bekommt, dass auch das letzte Bisschen eigene Fantasie oder Rätselraten fröhlich flötend verschwindet.


Alles beginnt im Jahr 2019 in Berlin. Der 15 jährige Dominic wird vorgestellt. Innerhalb weniger Absätze werden wir mit Adjektiven überflutet und wissen nun, dass er ernsthaft, telepathisch veranlagt, einfühlsam, empathisch, diplomatisch, schmächtig, dunkelhaarig, dürr, schlaksig, höflich und auf jeden Fall etwas ganz besonderes ist. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich entdecke eine Figur ganz gerne selbst. Die Art und Weise, wie derjenige handelt, zeigt mir, wie er so drauf ist und was ich von ihm zu halten habe. Ich lasse mir ungern vorschreiben, wie ich ihn zu finden habe. Das nimmt mir eine gehörige Portion Lesefreude weg. Nachdem wir die erste Adjektivschlacht überlebt haben, geht es weiter. Ab hier finden sich pro Kapitel wechselnde Kernbegriffe, die inflationär verwendet werden. Nachdem wir Dominic kennen gelernt haben, wird er fortan nur noch als der 15 Jährige, der (menschliche) Jugendliche oder der Junge bezeichnet. Das ist in der Ausdrucksweise nicht nur sehr limitiert, sondern auch äußerst ermüdend für den Leser.


Jetzt wundert man sich garantiert, warum hier ausgerechnet das Wörtchen 'menschlich' gebraucht wird. Nun das liegt daran, dass er auf einem fremden Planeten landet. Eine durch einen gemeinsamen Wunsch ausgelöste, von anderen Wesen gelenkte Teleportation, bringt ihn und seine Eltern nach Lamir - einen Planeten voller Telepathen und anders begabter Wesen aus der ganzen Galaxie. Hier wird ihm angeboten, unter seinesgleichen zu lernen. Dass er geholt wurde, hat einen Grund. Ein Kampf steht kurz bevor. In Kapitel 4 auf Seite 25 wird bereits komplett erklärt, worum es da geht. Im Prinzip steht das so eigentlich auch schon im Klappentext. Entschuldigung! Das ist einfach mal die komplette Geschichte in Kurzform! Ein riesiger selbst produzierter Spoiler! Niemand muss nach Kapitel 4 noch weiter lesen! Denn hier wird bereits der Gegenspieler genannt und worin die Welt Lamir ihre Aufgabe sieht. Außerdem wird bereits erzählt, welche Rolle Dominic spielen soll und wer ihn dabei unterstützen wird. Natürlich wird auch bereits angedeutet, wie das Ganze ausgehen wird. Dieses Wissen hat man dank jener, die in die Zukunft schauen können. Sehr praktisch, oder?


Dominic ist die schlimmste Sorte Protagonist


Alles fällt im zu. Jede Aufgabe meistert er auf Anhieb. Seine Gabe ist übermäßig stark ausgeprägt und permanent wird der arme Junge schrecklich unterschätzt. Er ist in allem was er tut der Überflieger vom Dienst. Für nichts braucht er einen Lehrer. Ab dem ersten Abend seiner Ankunft geht er lustig auf Astralkörperreisen, ohne vorher überhaupt zu wissen, was das ist. Es passiert einfach und so erkundet er schwebend den kompletten Planeten.

Eine Woche nach seiner Ankunft, schließt er die Augen, macht einen Schritt nach vorne und hat sich genau dahin teleportiert, wohin er wollte. Auch das hat ihm keiner beigebracht. Eine weitere Woche später, hüpft er einmal wöchentlich fröhlich zwischen Erde und Lamir hin und her. Wieder ohne Unterstützung, obwohl er gesagt bekommen hat, dass dafür Schutzmaßnahmen gegen Weltraumkälte und Sauerstoffmangel notwendig sind und er das bitte nicht ohne Hilfe angehen soll. Überhaupt. Er teleportiert erst seit einer Woche auf dem Planeten. Wie kann man jetzt schon von wöchentlichen Besuchen auf der Erde sprechen?

Dann nimmt der Oberguru des Planeten, der wechselnd nur als 'Hork' oder 'der alte Mann' bezeichnet wird, ihn mit zur Schule, damit er sich dort schon einmal unverbindlich umsehen kann. Nachdem Dominic, ohne üben, direkt ein komplettes Klassenzimmer telepathisch eingerichtet hat (etwas, was nicht einmal Schüler beherrschen, die hier aufgewachsen sind und das obwohl es jeden Morgen die allererste Aufgabe für jede Klasse ist), entscheidet sich die Schule ganz casual mit ihm zu quatschen. Ja, das Gebäude! Etwas, was sie seit 75 Jahren nicht mehr getan hat. Aber Dominic beeindruckt einfach auf ganzer Linie.

Dann ist er in der Lage, alle Leute, die mit ihm das absolute Rettungsteam für Lamir bilden sollen (man wird sie später die fantastischen vier nennen) zu finden und Stück um Stück zu seinem Freundeskreis zu machen. Dominic ist der Auserwählte! Und da das da auch wörtlich so steht, grüßen wir an der Stelle einmal die Matrix. Auch äußerst menschenscheue Ureinwohner des Planeten, die noch nie etwas mit den dort lebenden 'Begabten' zu tun haben wollten, begeistert Dominic von heute auf morgen für sich und den gemeinsamen Schulbesuch. Der Kerl kann einfach alles.



Das Rezept für die weiteren Darsteller ist ebenfalls recht simpel Arrgrar Errzur Prrekar, der lieber Arrir genannt wird, stammt vom Planeten Arrkron. Seine Mutter heißt Drrarar, der Vater Irrdur. Er ist der Tentho seines Volkes. Das soll Krronprinz, Pardon, Kronprinz heißen. Aber das Wort muss sich wirklich niemand merken, denn es wird nie wieder vorkommen. Arrir ist ein Gestaltwandler. Diese Gabe wird bei seinem Volk als Fluch angesehen und kann wirklich jeden treffen! Und diese Leute werden geliebt:


Von ihren Eltern, von ihren Ehemännern und Ehefrauen, von ihren Brüdern und Schwestern, von ihren Kindern und Enkelkindern. (...) Niemand kann voraussagen, wen es als Nächsten treffen wird, ob Kind, Mann, Frau, Mutter oder Vater.

Da drängt sich mir glatt die Frage auf, ob jemand noch an die armen Neffen, Nichten, Tanten, Onkel, Cousins, Cousinen und den Schwippschwager gedacht hat. Es kommen noch weitere Namen mit 'rr' vor, der Junge wird von seinem Volk verstoßen und dann geht es ab nach Lamir. Das Unwort in diesem Kapitel ist übrigens: Humanoid. Weiter geht es mit dem Mädchen Tasschel vom Planeten Itsschal. Hier werden wir dankenswerterweise von weiteren 'ssch' Kombinationen verschont. Sie wurde mit 6 Jahren an ein Bordell verkauft und soll jetzt, wo sie 15 ist zum ersten Mal... dazu kommt es nicht. Keine Sorge. Unbewusst fackelt das "überschlanke, zerbrechliche und elfenhaft zarte" Ding mit den grünen Augen die Bude ab. In diesem Kapitel habe ich nicht schlecht gestaunt. Offenbar ist es möglich, mitten in eine Actionszene eine Personenbeschreibung rein zu ballern! Da krallt sich der Freier in Tsschels Haare und es wird erst mal lang und breit beschrieben, dass diese rote Lockenpracht aus ihrer flachen Stirn in einem breiten Streifen über den ansonsten kahlen Kopf über den schmalen Rücken bis zum Hintern reichen *luft hohl* bevor er sie daran die Treppe hinauf schleift. Hab ich für euch gekürzt. Gern geschehen. Zu der Gruppe stößt noch Tessa, die per Zeitreise aus dem 19. Jahrhundert abgeholt wird. Sie ist mindestens genauso klein, hübsch und zart wie Tasschel und wuchs in einem Waisenhaus auf. Nachdem sie von dem dortigen Hausmeister fast vergewaltigt worden wäre, kann sie dank ihrer Telekinetischen Fähigkeiten, die sie gerade erst bekommen hat abhauen. Ansonsten besteht ihre Kraft darin, ihre Gefühle auf ihre Umgebung zu übertragen und Vorahnungen zu haben. Hier passt auch überhaupt nicht ins Bild, dass ein Mädel aus dem 19. Jahrhundert sofort mit den technischen Standards unserer Zeit zurecht kommt und sich kein bisschen über irgendetwas wundert. Gelöst wird diese Spannung damit, dass sie von der Welt Lamir geträumt hat. Trotzdem überzeugt mich das nicht. Ich weiß nicht, wie oft ich lesen musste, dass Tessa klein ist. Die Botschaft hat mich jedenfalls hinlänglich erreicht. In diesem Kapitel haben wir außerdem auch übermäßig schwülstige Passagen.

Zusammengefasst sind alle Teilnehmer 15 Jahre alt und in einer Lebenssituation in der sie niemand vermissen wird. Alle haben soeben ihre Fähigkeiten entdeckt und konnten sich von dem letzten Bisschen Umfeld was sie hatten lösen. Beide Mädchen sind Jungfrauen und entgehen knapp einer Vergewaltigung. Pardon, das ist mir zu einfach!


Wir werden an dieser Stelle einfach mal vernachlässigen, dass noch eine weitere Person ihr eigenes Kapitel erhält. Das Wort "Taubstumm" ist hier das Schlüsselwort und das kommentiere ich hier lieber nicht auch noch. Fakt ist, dass diese Person auch nach 100 Seiten nicht wieder aufgetaucht ist. Ich hätte das Kapitel ja gestrichen. Ihre Funktion als Unterdrücker von Gefühlen des Anführers, ergibt ohnehin keinen Sinn. Ein emotionsgehemmter Anführer, fällt ja mit Sicherheit die besten Entscheidungen für alle. Oh, die Ironie. Fröhlich winkend verabschiedet sich auch die Logik, wenn die Kids an ihrem ersten Schultag minimal später aufschlagen, als der Rest der Klasse. De fakto ist man jedoch noch nicht zu spät, solange die Lehrperson nicht anwesend ist. Das ist hier der Fall. Dennoch wird ihnen vorgeworfen, sie seien zu spät gewesen und bekommen nun Zeitchronometer ausgeteilt. Also hier hätte Chronometer gereicht. Alles andere ist lächerlich doppelt gemoppelt. Davon abgesehen wäre 'Uhr' hier schlicht das bessere Wort gewesen. Fanfiction, wohin das Auge sieht Nachdem die komplette Vorgeschichte des Gründers der Zuflucht namens Lamir auch noch abgehandelt wurde, die wir uns jetzt einfach mal klemmen, kommen wir zu etwas, was ich schon als Fandompiraterie bezeichnen möchte. Sind Leute anwesend, die mit der wirklich brillanten Serie 'Doctor Who' vertraut sind? Also ich kann verstehen, dass die Autorin ein Fangirl ist; aber das, was hier passiert, geht zu weit. Das ist Fanfiction Niveau und das meine ich nicht positiv. Eigentlich darf man mit Fanfiction auch kein Geld verdienen. Nur mal so am Rande. Hier hätte die Lektorin ein rigoroses Streichkonzert durchführen müssen. Die Kurzfassung für diesen Klassiker der britischen Popkultur Ein wie ein Mensch aussehendes Alien mit zwei Herzen, reist mittels einer blauen Polizeibox aus den 50er Jahren (so alt ist auch die Serie) durch Zeit und Raum. Diese ist praktischerweise innen größer als außen. Mit wechselnden menschlichen Begleitern werden Planeten entdeckt und immer wieder vor Katastrophen gerettet. Die Box landet immer da, wo sie gebraucht wird. Die Besonderheit: Immer wenn der sogenannte Doctor dem Tode nah ist, stirbt er nicht, sondern regeneriert sich. Dabei erhält er ein neues Aussehen und eine neue Persönlichkeit (sehr geschickt eingefädelter Schauspielerwechsel). Irgendwann hatte er auch mal einen Begleiter, der nicht sterben konnte, aber immer derselbe blieb. Dessen Alterungsprozess war derart langsam, dass das niemand mitbekam. 13 Schauspieler durften bis heute den Hauptcharakter verkörpern und unter Fans ist es üblich, dass man so seine Favoriten hat. Das ist das grobe Gerüst, was man für dieses Buch kennen muss.

Warum erzähle ich das?

Zunächst ist die Daseinsberechtigung von Lamir eben genau das, was auch Ziel der Serie ist: Katastrophen verhindern. Aber da fangen die Parallelen erst an. Wir haben einen Charakter, der unnatürlich lange lebt. Immer wenn er stirbt, regeneriert er sich. Er sieht danach nur 5 Jahre älter aus und wird um die Zeit, die er bisher gelebt hat, in die Zukunft geschleudert. Auch das Aussehen gewisser Dinge, wurde für das geübte Auge entlehnt:

Auf dem Heimatplaneten des Doctors ist das Gras rot. Daran angelehnt ist das Gras auf Lamir blau. Die hochrangigen Würdenträger auf dem Heimatplaneten des Doctors tragen rote Roben. So etwas trägt natürlich auch Hork. Die Reisen durch Zeit und Raum werden in der bekannten Fernsehserie als schillerndes Wurmloch dargestellt. Genauso werden die Wurmlöcher in diesem Buch beschrieben. Damit man sich auf fremden Planeten problemlos verständigen kann, übernimmt die blaue Polizeibox automatisch die Übersetzung direkt in den Köpfen derer, die sich in ihrer Nähe befinden. Dieses Prinzip wurde hier ebenfalls übernommen, nur eben ohne die blaue Box. Der absolute Oberknaller passiert dann aber in Kapitel 17 in welchem sich Dominic mit dem Mann, der nicht stirbt, tatsächlich über die Serie unterhält! Allerdings ohne sie namentlich zu erwähnen! Er fragt ihn, ob er Pate für die Figur stand, ob er "deeeer Doctor" sei und wird seinerseits gefragt, wer sein Favorit ist. Hier wird dann einfach nur die Nummer in den Raum gestellt und die bewundernswerten Eigenschaften dieses Schauspielers tot gequatscht. Das Wort "tardis" fällt (T.A.R.D.I.S = Time and relative dimensions in space, ist die Abkürzung für die blaue Box). Er spricht davon, dass diese nicht ins Bild passt, nachdem sein Gegenüber ihm lang und breit erzählt, dass er wohl tatsächlich der Auslöser für die Serie sei und fragt dann seinerseits nach dessen Favoriten. Hier wird sogar noch einen Schritt weiter gegangen! Es wird nur das Aussehen beschrieben und überhaupt nicht aufgelöst, wer gemeint sein könnte! Ich bin mir zu 100% sicher, dass das absolut niemand versteht, der keine Ahnung hat, worum es da geht. Diese Anspielung zieht sich tatsächlich über ganze drei Seiten! So geht das einfach nicht!



Ich könnte noch so viel erzählen, auch über weitere versteckte oder offensichtliche Anspielungen auf bekannte Filme und Serien, aber das würde den Rahmen endgültig sprengen. Daher lasse ich an dieser Stelle noch ein paar Zitate hier. Die Adjektivschlacht um Dominic:

Er nutzte seine Fähigkeit der Empathie, die bei dem jungen Telepathen besonders ausgeprägt war, einfühlsam dazu, ihnen diplomatisch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Der dunkelhaarige Dominic Keller zuckte leicht zusammen und zog den Kopf ein. Dadurch mache er sich noch kleiner, als er es für seine fünfzehn Jahre ohnehin schon war.

Wie erkläre ich meinem 7 jährigen Kind nicht altersgerecht, dass wir umziehen müssen?


Schätzchen, es muss sein. Für dich ist es ganz normal, wenn Papa und ich unsere Kräfte benutzen. Aber es gibt Menschen, denen macht es Angst. Dein Vater musste jemanden vor einem Auto schützen, das den Mann sonst überfahren hätte. Frau Weber stand direkt neben Papa und sah, wie er ihn mit einem Ruck beider Arme aus dem Weg schubste, obwohl er auf der anderen Straßenseite ging. Er war wohl etwas übereifrig, denn der Schubs ist heftiger ausgefallen, als er es beabsichtigt hatte. Dabei verletzte sich der Mann stark. Frau Weber war sehr erschrocken darüber, wie er zwei Meter durch die Luft fliegen konnte, ohne dass ihn jemand angefasst hat. Sie brachte die Geste von Papa, die er zuvor mit den Armen ausgeführt hat, damit in Verbindung. Das sagte ihr dann alles; sie erzählte ihre Beobachtungen den Nachbarn. Und jetzt fürchten sie sich vor uns.

Nebenbei bemerkt. Ich habe hier mit der alten Version des Buches verglichen, die mir vorliegt und da war diese Stelle sogar um Längen besser! Und täglich grüßt der Spoiler


Mit Tobias als Ausbilder und Leiter der Gruppe wird das neue Team ausschlaggebend in der Schlacht um Lamir sein, las der Mensch noch in Horks Gedanken, bevor sie sich verabschiedeten.
'Wenn er Tasschel in diesen Kreis seiner illustren Freunde bekommt, werden wir sie in eine Situation bringen, in der wir sie testen können. Was sagst du dazu?' 'Ich bin dabei. Das wird ein Spaß.' Natürlich hatten sie beide keine allzu gefährliche Situation im Kopf. Sie wollten die Kinder ein wenig herausfordern; mehr nicht. Aber um wie viel gefährlicher der Test werden und was für weitreichende Konsequenzen er nach sich ziehen sollte, darüber waren sie zu diesem Zeitpunkt völlig ahnungslos.

Die meisten Spoiler sind übrigens bedeutend länger, weshalb ich sie nicht zitieren werde. Aber sie klingen, als habe jemand die Plotnotizen der Autorin genommen und hier einfach eingefügt.


Die Freuden der Alltagssprache und lange Vokale


'Detektiv zu werden, wäre schon cool.' 'Kühl? Warum sollte es kühl sein?'
'Neeeeein, du siehst fast aus wie ein Mensch. Hallo erst mal, ich heiße Dominic, die meisten nennen mich Nicky, und ich bin ein Mensch.' Dann setzte er schnell nach: ' Und ich komme in Frieden.' Er stand hastig auf und hob seine Hand zum Vulkanier-Gruß. 'Begrüßen sich die Menschen mit diesen Worten und diesem komischen Handzeichen? Ich komme auch in Frieden! Willkommen - Dominic, die meisten nennen mich Nicky - '. Und sie versuchte, mit ihrer kleinen Hand die Geste zu imitieren, aber so richtig gelang ihr das nicht. 'Bitte nur Nicky' (...) 'Nun gut. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben 'nur Nicky'.
Iiim Leeeben kann ich so was nicht.
'Kein Problem, Alter. Ist nichts passiert' (...) 'Ich bin nicht alt. Ist man mit fünfzehn Vollzyklen bei deinem Volk schon alt? Das täte mir leid. Dann wärst du also ein alter Mann?' 'Nein, nein. Alter ist eine Art Anrede bei uns, man könnte auch Kumpel sagen.' 'Bin ich dein Kumpel? Wir kennen uns doch gar nicht. Ich bin weder alt noch dein Kumpel.' Zerknirscht schaute Dominic ihn an. 'Tja, da hast du wohl recht. Es ist eine blöde Angewohnheit und ich sollte sie mir abgewöhnen, Al... äh, Mann.' 'Mein Name ist Arrgrar Errzur Prrekar. Du darfst mich Arrir nennen und keinesfalls Mann. Diese Anrede wird bei uns als sehr unhöflich angesehen.'

Wer hat hier nochmal das Wörtchen 'Mann' zuerst in den Mund genommen? Mh?


Alle Begrifflichkeiten werden in den Köpfen automatisch übersetzt. Trotzdem wird der Leser mit einer Reihe erfundener Wörter bombardiert, die wahrscheinlich nie wieder irgendwo auftauchen werden. Warum auch? Merken kann sich das sowieso keiner!


Kaltera gleich Sekunde, Sonsera gleich Minute, Rondera gleich Stunde.
Kurz wunderte sich Dominic, warum sie alle die Bezeichnungen Tag und Woche kannten, das waren doch irdische Bezeichnungen für die verschiedenen Zyklen. Da dämmerte es ihm: In ihren Köpfen hörten sie die Ausdrücke, die auf ihrer Heimatwelt üblich waren, so hörte er 'Tag' und 'Woche'.
Die Wochentage sind der Atartag, der Sultag, der Sentag, der Melitag, der Monetag, der Doktag, der Fanatag und der Heittag.

Wirklich Kapitel 20, in dem uns das Zeitsystem auf Lamir erklärt wird, interessiert niemanden! Man braucht es nicht. Das komplette Kapitel ist einfach nur unnötig.



Dieses Buch war übrigens schonmal im Selfpublishment auf dem Markt


Da gefiel mir wenigstens das Cover besser.



Ein Kuriosum habe ich noch


Im eBook gibt es eine Danksagung, die in der Printversion komplett fehlt. Wer macht bitte sowas?



Eckdaten


Seitenzahl: 473 Genre: Fantasy Science Fiction Crossover Verlag: Tribus Bewertung: ★☆☆☆☆

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