von Charlotte Taylor
Band 2 der Trilogie
Rezensionsexemplar
Klappentext
Von neugierigen Walen, hungrigen Bären und einer Herausforderung namens Liebe
Was denn noch alles?
Wal-Saison im malerischen Tofino. Für die lebensfrohe Esther Johnson kommen zur Sorge um ihre gehörlosen Kinder und dem Rosenkrieg mit ihrem Ex auch der Schuldenberg ihres Whale-Watching-Unternehmens dazu.
Sie trifft Dominic Gordon, der augenscheinlich nicht zur Erholung hierhergekommen ist. Gleichermaßen fasziniert und irritiert, ahnt sie nichts von den Herausforderungen, die der erfolgreiche Software-Entwickler zu überwinden hat. Eine gereizte Bärenmutter ist noch die Geringste davon...
Esther und Dominic hätten eine Chance auf Glück – doch was ist der Preis dafür? Sind sie bereit, ihn zu zahlen?
Wale, Schuldgefühle und Familiensinn
Esther, die im ersten Teil der Trilogie eine nicht näher definierte Geschäftspartnerin von Reed Archer darstellte, erhält ihre eigene Stimme. Natürlich bekommen die Figuren aus dem ersten Teil ihre Gastauftritte, insgesamt betrachtet handelt es sich hierbei aber um eine eigenständige Geschichte. Wechselnd aus der Sicht von Esther und Dominic erzählt, entfaltet sich auf knapp 450 Seiten mehr als nur eine Liebesgeschichte. Dominic ist ein Mann voller Komplexe und Schuldgefühle. Gleichzeitig hat er einen Blick für das Wesentliche und ein Helfersyndrom, mit dem er manchmal auch übers Ziel hinausschießt. Seine Familienverhältnisse sind, charmant ausgedrückt, zerrüttet, seine Vergangenheit traurig. Esther wirkt im Vergleich zu ihm, wie das absolute Gegenteil. Sie ist ein fröhlicher Familienmensch durch und durch. Ihre Belastung ist der Ärger mit dem Ex und die Sorge um ihre gehörlosen Kinder. Und doch gibt es Dinge, die die Beiden verbinden. Diese müssen sie jedoch erst einmal zu sehen lernen. Beide drehen sich gedanklich gerne um die Gründe, die gegen eine Beziehung sprächen. Esther will nicht nur ihr gebrochenes Herz, sondern auch die Gefühle ihrer Kinder schützen, während sich Dominic schlicht als beziehungsunfähig einstuft und gerne alles um sich herum im Griff hätte. Gleichzeitig sind sie bis zu einem gewissen Grad aber auch sehr offen in ihrer Kommunikation untereinander. Beiden gelingt es, mehr zu sehen, als das Gegenüber in sich selbst. Beide streben danach ihr Leben sinnvoll zu gestalten. All das findet vor der großartigen Kulisse Vancouver Islands mit seinen Walen statt. Was mir an Charlotte Taylors Büchern gut gefällt ist, dass sie mehr als hübsches Geplänkel zwischen zwei Personen sind. Auch Nebenfiguren bleiben nicht farblos. Selbst Tiere erhalten Persönlichkeit. Die Themen, die das Drumherum ausmachen sind sehr gut recherchiert und sorgen für den entscheidenden Schuss Realismus. Das Leben besteht eben aus mehr als nur Herzchen und Händchen halten. Da sind Sorgen vorhanden und die hören nicht bei den Protagonisten auf. Auch die Randfiguren haben ihre Päckchen zu tragen. Das ganze ergibt ein komplexes, harmonisches Gesamtbild, was dafür sorgt, dass man sich sehr schnell heimisch fühlt. Auch wenn dieses Buch eigenständig funktioniert, präsentiert es uns doch eine Auflösung zu einem Geheimnis aus dem ersten Band. Und es schlägt zusätzlich eine Brücke zu 'Vancouver Island Kisses' von Sarah Saxx und sogar bis hin zu Charlotte McGregors Kirkby Reihe. Charlotte Taylors Wale und ihren angenehmen Schreibstil könnt ihr übrigens unverbindlich kennenlernen. Dazu folgt einfach dem Link zu einem kostenlosen eBook.
Eckdaten
Seitenzahl: 450
Genre: Romance
Verlag: Selfpublishment
Bewertung: ★★★★★
Zur Rezension von Band I
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