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Lichttrinker - Nachtkönig

Aktualisiert: 4. Apr. 2023

von Veronika Weinseis



Rezensionsexemplar



Band 1 von sieben geplanten Bänden, die ich nicht mehr lesen werde.



Klappentext



Vom Dienst suspendiert, von der Ehefrau rausgeworfen. Anders Claytons Leben befindet sich in einer Abwärtsspirale.


Doch als sich das Monster aus den Albträumen seiner Tochter als real entpuppt, muss er die Kontrolle zurückerlangen. Anders kann Madison nur retten, indem er einen gefährlichen Handel mit der Finsternis persönlich eingeht: Er reist in die von Licht dominierte Welt Ranulith, um Königin Elrojana ihren wertvollsten Besitz zu stehlen.



In Ranulith steht eine Revolution kurz vor dem Ausbruch, da die unsterbliche Elrojana ein Schreckensregime führt. Dabei sät sie Krieg an allen Landesgrenzen.

Anders wird zunehmend tiefer in die Geheimnisse und Konflikte Ranuliths gezogen, denn plötzlich geht es nicht mehr nur um Madison, sondern um den Fortbestand beider Welten.

»Der Auftakt einer epischen Fantasy-Reihe«

Hinweis:


Lichttrinker ist nichts für allzu zartbesaitete Gemüter. Es ist ein Dark-Fantasy-Epos mit mehreren Protagonisten und Perspektivencharakteren, in dem der Fokus nicht auf romantischen Beziehungen liegt, jedoch verschiedene sexuelle Orientierungen vorkommen.

Das Buch ist kein Jugendbuch.


Quelle: Amazon



Ohne Band zwei, erschließt sich dieses Buch nicht komplett

Diese Rezension ist in Bezug auf den Beginn nicht spoilerfrei, da das Buch sehr umfangreich ist und man sonst kaum einen Überblick über die Geschichte geben könnte. Viele Fragen sind nach Ende der Lektüre offen geblieben, was mich zu dem Schluss bringt, dass man Band zwei gelesen haben muss, um den ersten Teil besser zu verstehen und das ist irgendwie nicht Sinn der Sache. Wir haben hier ein Buch, welches eigentlich fast doppelt so dick gewesen wäre, wenn es nicht geteilt worden wäre, um es überhaupt in Druck geben zu können. Ich hätte mir hier eine andere Lösung gewünscht.

Doch worum geht es überhaupt? 7 Welten sind miteinander verbunden - also zwei weniger, als in der nordischen Mythologie. Eine davon ist unsere. Dort lebt Polizist Anders, der aufgrund eines noch ungeklärten Vorfalls suspendiert wurde. Anders ist starker Raucher und dem Alkohol zugeneigt. All dies und noch weitere Gründe, die wohl nur sie kennt, haben dazu geführt, dass seine Frau Viktoria sich von ihm getrennt hat. Anders hofft, dass er sie noch umstimmen kann, indem er ihr beweist, dass er ein guter Vater für Madison ist. Er holt seine Tochter regelmäßig von der Schule ab, bringt sie nach Hause, soll das Haus jedoch nicht betreten. Eines Tages beginnen Madisons Alpträume, kurz nachdem einer ihrer Mitschüler und dessen alleinerziehende Mutter spurlos verschwunden sind. Als Anders daraufhin Madison zu Liebe in ihrem Kinderzimmer übernachtet, nimmt er eine schattenhafte Gestalt wahr, die genauso aussieht, wie auf den seltsamen Zeichnungen des verschwundenen Kindes. Immer wieder sieht Anders die dunkle Gestalt, die als Nächstes anscheinend seine Tochter holen will. Bei einer nächtlichen Verfolgung stellt er fest, dass der Schatten gar nicht so körperlos ist, wie zunächst angenommen. Es kommt zum ersten Kampf. Später erhält Anders Unterstützung von einer alten Bekannten, die mehr über das Wesen und den Ort zu wissen scheint, an den Kinder und alleinerziehende Eltern verschwinden. Allerdings hält sich die Bekannte in ihren Aussagen sehr bedeckt und taucht danach im ganzen Buch nicht wieder auf, was ich etwas schade fand. Ich denke jedoch, dass sie in weiteren Bänden wieder aufgegriffen werden könnte. Ob wir sie uns nur bis Band 2 oder sogar bist Band 3 merken müssen, kann ich jetzt noch nicht abschätzen. Nachdem Anders stark verletzt wurde, lässt er sich leider ganze drei Monate nicht bei seiner Familie blicken, denn er will nicht, dass seine Tochter ihn schwach erlebt. In dieser Zeit hat er auch Ruhe vor dem Wesen, welches er vermeintlich töten konnte. Nach Anders Heilung ist es jedoch wieder da und bedroht Madison erneut. Wenn das Wesen nicht getötet werden kann, dann ist vielleicht ein Handel möglich, um seine Tochter zu retten. Gesagt, getan und so machen sich Anders und das Schattenwesen in die zweite der Sieben Welten auf, um die Seele des Düsteren zurück zu holen. In der lichtgefluteten, sogenannten weißen Welt, werden die Beiden, aufgrund einer Vision, bereits erwartet.

Göttliche Erscheinungen und Magie sind hier zwar nicht an der Tagesordnung, aber eben doch bekannt und nicht ungewöhnlich. So kommt es, dass sie zu einer Gruppe stoßen, die die aktuelle Herrscherin des Landes stürzen will. Warum nicht das Gute mit dem Nützlichen verbinden? Man könnte Anders und das Wesen, welches wir mittlerweile unter dem Namen Atlar kennen, unterstützen. Da diese in die Hauptstadt müssen, um die Seele Atlars von der Königin zu stehlen, können sie diese so direkt schwächen und der Gruppe damit in die Karten spielen. Es ist wahr, was der Klappentext sagt: Jeder Verfolgt sein eigenes Ziel. Eine Zweckgemeinschaft aus drei Personen entsteht, mit der niemand der Beteiligten so richtig glücklich ist.

Interessant fand ich persönlich die wechselnden Sichtweisen. Wir begleiten hier nicht durchgehend Anders, sondern auch eine Figur am Königshof und die gegen die Königin rebellierende Gruppe. Diese drei Handlungsstränge haben allerdings noch unterschiedliche Gewichtungen. Anders nimmt den Hauptteil ein, darauf folgen die Rebellen und mit nur wenigen Einstreuungen, der Königshof. Einige Handlungsstränge schweben nach Ende des Buches noch ungelöst im Raum und sind teilweise so dünn gesät, dass ich persönlich sie erst später eingefügt hätte, da sich der Leser jetzt einiges zu merken hat, bis Band 2 verfügbar ist.


Kritik am Buch Unterwegs werden die Reisegefährten auf verschiedene Weisen aufgehalten. Die Situationen lösen sich jedoch immer sehr rasch auf. An dieser Stelle läuft mir das Ganze einfach zu glatt. Anders wird nur so durch die Handlung getragen. Selten muss er eigene Initiative ergreifen, da sich um ihn herum alles recht praktisch fügt. Das hat mich bei aller Komplexität der Geschichte doch etwas gestört. An manchen Stellen hapert es auch noch ein wenig mit der Logik.


Ein suspendierter Polizist, der von seinen Kollegen dennoch in laufende Ermittlungen zu einem aktuellen Fall einbezogen wird, scheint mir nicht sehr realistisch. Dann wird Anders von seinen Begleitern an einer Stelle gerettet. Es ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie sie zu ihm gelangen konnten, wurden sie doch selbst ganz woanders festgehalten. Ein Mann, der sich nur mit seiner Pistole vollständig fühlt, dem sie jedoch in einem Kampf erst einmal wortwörtlich in den Schoß fallen muss, damit er sie überhaupt nutzt. Die Sonnenlande kommen als Bündnispartner einfach nicht in Frage. Aber einem Charakter wird jetzt nahegelegt, dass er dort mit der Werbung für ihre Sache beginnen soll? Kaum in der weißen Welt angekommen, werden wir mit Namen überflutet. Ich verstehe den Effekt, der dahinter steht. Der Leser soll sich hier wie Anders fühlen, der ebenso von den neuen Eindrücken umgehauen wird und sich nicht zurecht findet. Je mehr Anders über die weiße Welt erfährt, desto mehr erfahren auch wir. Dennoch macht es das Leseerlebnis sehr mühsam. Ich fand schade, dass es zwar einen Glossar gibt in dem alle Besonderheiten erklärt werden (dieser ist auch wirklich sehr umfangreich), allerdings in der eBook-Version absolut nicht nutzbar, da er erst ganz am Ende steht. Hier wären Fußnoten wirklich super gewesen. Übrigens gibt es auch eine Karte, die eine Orientierung in der fremden Welt ermöglicht, allerdings fehlt diese im eBook komplett. Es ist ein wenig umständlich, wenn man als Leser erst einmal auf der Autorenseite danach suchen muss. Grundsätzlich ist die Idee des Buches jedoch interessant, die Ausführung jedoch mangelhaft. Zum Schluss steht der Leser mit einigen losen Enden da, die nicht nur durch die Teilung des Buches entstanden sind. Was ich der Autorin noch auf den Weg mitgeben möchte, wäre die Überarbeitung durch ein gutes Lektorat, welches über ein Stillektorat hinaus gehen sollte!

Bonusfunde


An einigen Stellen fällt auf, dass beliebte Elemente anderer Fandoms verwendet wurden. Einiges ist beispielsweise aus Game of Thrones bekannt. Eine 'die rote Frau' genannte Göttin (auch Herrin des Blutes), kleidet sich vollkommen in dunkles Rot (wahlweise auch in Menschenhaut) und hat dazu rotes Haar. Hier fühlte ich mich stark an Melissandre erinnert. Der ertrunkene (oder auch versunkene) Gott. Auch ihn kennen wir bereits aus GOT. Und dieses schicke Zitat: Für Valahari war die Nacht finster und voller Schrecken. Darüber hinaus erwarten uns auch viele weitere humorvoll verpackte Anspielung auf bekannte Fantasy. Viele Dialoge in diesem Buch sind wirklich lustig und erhöhen den Lesespaß, der an anderen Stellen leidet.


Eckdaten


Seitenzahl: 662 Genre: Fantasy für Erwachsene Verlag: Selfpublishment Bewertung: ★★☆☆☆

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