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Melyn - leg dich nie mit einem Meeresgott an

Aktualisiert: 5. Apr. 2023

von Ira Potter



Rezensionsexemplar




Klappentext



Ein seltsames Mädchen aus der Anderwelt. Ein Student, der in einen uralten Konflikt gezogen wird. Und der drohende Zorn eines mächtigen Meeresgottes. Stürmische Fantasy an der walisischen Küste für Leser*innen von Nicole Gozdek und Nina MacKay


»›Ein Ceffyl Dŵr‹, wisperte Melyn. Innerlich zuckte ich zusammen. Dieses bezaubernde Wesen sollte ein bösartiger Wassergeist sein? Es handelte sich doch nur um ein Pferd! In leichten Schritten trat es auf uns zu und hob anmutig den Kopf. Es blickte mich direkt an.«


Als der Student Cooper ein hilfloses Mädchen am Strand findet, ahnt er noch nicht, dass er einer Legende auf der Spur ist: Melyn stammt aus einem versunkenen Land vor der walisischen Küste. Sie soll einen wichtigen Auftrag erfüllen, sonst muss ihre Mutter sterben. Cooper möchte ihr unbedingt helfen, nach Hause zu kommen – doch dafür muss er einen gefährlichen Bund mit dem unberechenbaren Gestaltwandler Daliwr eingehen. Und über all dem steht der übermächtige Zorn des Meeresgottes Llŷr, der ganz Wales bedroht …



Abenteuer im walisischen Atlantis


Wohin sehnen sich aktuell die Meisten? Ans Meer, oder? Es ist Sommer, überwiegend warm, die Ferien haben begonnen. Was jetzt noch fehlt ist ein schöner Sandstrand und das Rauschen der Wellen. Passend zum Urlaub oder auch gerne für jene, die gerade nicht dort sein können, aber dafür gedanklich reisen wollen, ist dieses Buch genau das Richtige.


Für mich ist es das doppelt, denn ich habe ja Familie in Wales! Auf dem Buchfoto seht ihr daher echten walisischen Sand und echt walisische Muscheln. Wenn man da genau hinhört, flüstern sie ganz leise Cymru (so heißt Wales auf Walisisch). Überhaupt kann man in diesem Buch sehr viel Walisisch lernen! Angefangen bei den Ortschaften über einzelne Worte bis hin zu ganzen Sätzen! Doch keine Angst. Alles lässt sich im Kontext einwandfrei verstehen, wird teilweise übersetzt und spätestens im Anhang erfahren wir alles. Dem Buch sind bereits die wichtigsten Hilfen vorangestellt und ich bereite gerade etwas vor, damit ihr (drückt mir die Daumen, dass das technisch hinhaut) die Sätze und Wörter von echten Walisern eingesprochen hören könnt... denn niemand der nicht eine grobe Idee davon hat weiß, wie das hier klingen soll: Beth yw eich enw? - Melyn dw i. Also hier wird gefragt, wie derjenige heißt und Melyn stellt sich vor. Dank diesem Buch weiß ich jetzt was Popo auf Walisisch heißt. Wichtiges Wort! Casgen - das ist auch so ziemlich das Einzige was so gesprochen wird, wie man es schreibt. Walisisch ist lustig. Die haben Akzente über Konsonanten! Und optische Konsonanten klingen dann wie Vokale! Es ist verrückt. Ähm und ich bin mal wieder viel zu sprachbegeistert für den Otto Normalo. Sorry. Linguistik war mein Lieblingsfach an der Uni.



Zurück zur Geschichte!


Cooper studiert im Küstenort Aberystwyth und lebt bei seiner Nain Nia. Nain = Oma. Das war nicht schwer, oder? Eines Tages gönnt er sich eine kleine Auszeit vom lernen und findet so zufällig am Strand die bewusstlose Melyn. Hier stellt sich zum ersten Mal die Frage, was man selbst tun würde... Du hast kein Handy dabei, keine Menschenseele ist in der Nähe, aber du wohnst nicht weit weg? Cooper hat zum Glück genug Muskeln um Melyn mit nach Hause zu schleppen. Doch hier beginnt das Rätsel erst! Niemand vermisst das hübsche, zarte Mädchen! Melyn will das wunderbare Essen von Oma Nia gar nicht anfassen und außerdem hat sie Schwimmhäute, quatscht nur auf Walisisch und behauptet von einem Ort zu kommen, den es gar nicht geben kann. Wunderbar verbindet Ira Potter hier die Welt der Walisischen Märchen, Mythen und Legenden mit unserer. Die Frage, wie wir reagieren würden, wenn wir uns mit dem Übernatürlichen konfrontiert sehen würden, wird hier sehr authentisch beantwortet. Würdest du dich einem Freund anvertrauen? Und würde dir jemand so eine Geschichte erzählen, könntest du sie glauben? Ich fand die Fragen aus unserer Leserunde ja sehr schlau gestellt! Die Charaktere gewinnt man rasch lieb. Auf den ein oder anderen wird man zwischendrin sogar sauer... ich finde es toll, dass hier so viele Emotionen von Seiten des Lesers im Spiel sind. Nach der Lektüre hat man in jedem Fall große Lust sich näher mit Wales und dessen Geschichten zu befassen. Hier haben wir eine Mischung aus Arielle und Atlantis, die in eine Götterwelt geschmissen werden, die vielen unbekannt sein dürfte. Wie kommuniziert eigentlich so ein Meeresgott? Und wird Cooper noch rechtzeitig dahinter kommen, was diese wilde Naturgewalt in Wahrheit will? Wer gewinnt den Streit der Zauberer? Wem kann man vertrauen? Demjenigen der einen warnt oder dem, der Hilfe anbietet? Was passiert, wenn man daneben liegt? Wir haben eine erfrischend normal dargestellte queere Romanze und begleiten die Figuren dabei, wie sie sich auch freundschaftlich näher kommen. Wir besuchen nicht nur eine Stadt unter Wasser, sondern entdecken auch Avalon samt Merlin und erleben eine spannende Suche nach dem Einen, der dafür sorgen kann, dass eine alte Schuld endlich gesühnt wird. Es steht mehr auf dem Spiel als Cooper und seine Freunde zunächst annehmen.


Magisch geht es auch an der Logikfront zu. Und eh hier alle rufen: Nicht schon wieder, sage ich nur: Einen davon kann man sich ganz hübsch zurecht biegen, wenn man gewillt ist es so zu lesen, wie es gemeint ist und der Andere ist einfach magisch. In diesem Buch passieren so viele magische Dinge, da kommt es auf eine Kleinigkeit mehr oder weniger nicht an. Ich werde sie euch nicht mal nennen. Finden werdet ihr die bestimmt nicht. Hab ich das jemals getan? Euch so hängen lassen? Ich glaube nicht. Aber das Buch verdient einfach ein kleines Geheimnis was ihr selbst entdecken dürft - oder ihr überlest es. Ich mochte das Buch sehr und nichts darin hat gestört. Die enthaltene Botschaft ist schön und das möchte ich hier gern einfach mal so stehen lassen. Grüße gehen raus an Ira, die sich so wahnsinnig niedlich darüber gefreut hat, dass ich die kleinen Fehlerchen überhaupt entdeckt habe! Also so ein schmollendes freuen. Es war toll! Alles. Lest es! Zusammengefasst hat diese Geschichte ziemlich viel mit Büchern zu tun. Also es ist ein Buch in dem uralte Legenden vorkommen. Danach will man diese Legenden kennen lernen und ein magisches und sehr mächtiges Buch kommt auch noch drin vor. Was wollen wir Buchliebhaber eigentlich noch?




Eckdaten


Seitenzahl: 318

Genre: Meeresfantasy

Verlag: Piper

Bewertung: ★★★★★

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