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Schlechte Bilder, Bilderklau und wieviel darf die Bildbearbeitung

Aktualisiert: 7. Feb. 2021


Gute Fotos für Social Media


Seien wir ehrlich, gute Fotos sind heutzutage wirklich wichtig! Die Menschen, die mich nicht schon vorher kannten, sind bestimmt nicht deshalb auf meiner Seite gelandet, weil ich mich so schön ausdrücken kann. Sicher, zum bleiben bewegen einen die Inhalte, weil man sich für dieselben Dinge interessiert und vielleicht auch eine Meinung teilt, aber der erste Eindruck ist immer noch die Optik.

Das ist wie mit menschlichen Beziehungen. Uns läuft ein attraktiver Gegenüber über den Weg und wir bleiben bei diesem Menschen, weil wir ihn kennenlernen und auch charakterlich toll finden. Oder man hat eine Gemeinsamkeit - in diesem Fall das Thema Bücher und lernt sich darüber kennen und schätzen. Ich denke, dieser Vergleich hinkt gar nicht so stark.


Der erste Eindruck, den Menschen auf meiner Seite bekommen, ist ein optischer. Würden meine Beiträge zum Beispiel nur aus Text bestehen, würde kaum jemand sich dafür interessieren. Das ist vollkommen in Ordnung und normal. Ich wusste also schon zu Beginn, dass ich die Cover meiner gelesenen Bücher zeigen muss, denn auch ich kenne ja das Phänomen ein sogenanntes Coveropfer zu sein.

Wer den Begriff noch nicht kennt: Du bist dann ein Coveropfer, wenn du im Laden ein Buch siehst und es dich allein schon aufgrund der Optik anspricht. Mit dem Klappentext beschäftigst du dich nur untergeordnet. Vorrangig kaufst du das Buch, weil es so hübsch aussieht. Im Nachhinein freust du dich an dem Inhalt, oder wirst enttäuscht. Also dasselbe, wie bei der Partnersuche, wenn wir diesen Vergleich nochmal bemühen möchten.


Mit guten Fotos kann man diesen ersten Eindruck tatsächlich unterstützend beeinflussen. Auch das ist nichts neues. Die Meisten, die auf Socialmedia unterwegs sind, überlegen sehr genau, welche Bilder sie von sich hochladen, denn damit beeinflussen wir die Wahrnehmung der anderen nachhaltig. In der Regel zeigen wir alle hier nur unsere schönsten Momente. Wir filtern also vor und präsentieren uns den Anderen so, wie wir von ihnen gesehen werden möchten. Und was tue ich als Buchblogger? Ich präsentiere möglichst attraktive Bilder von Büchern, damit ihr in erster Linie lest, was ich über sie zu sagen habe und sie im zweiten Schritt vielleicht sogar kauft.



Am Anfang waren meine Bilder schrecklich unattraktiv


Mittlerweile habe ich einen kleinen Ordner mit Bildern aus meiner Anfangszeit angelegt, die ich heute so nie wieder zeigen würde. Bilder, die ich nach und nach neu machen werde. Hier mal ein kleines Beispiel:


Man kann nicht behaupten, ich hätte mir keine Gedanken über Farbe und Thema des Buches gemacht... aber offensichtlich keine über Bildsprache. Bei der Umsetzung schlage ich heute die Hände über dem Kopf zusammen! Nicht mal mit viel Wohlwollen könnte man das hier Minimalismus nennen.


Das Buch wirkt nicht gut und das liegt nicht nur an der Belichtung. Ich bin keine Fachfrau für Fotografie, aber auch ich weiß - dieses Bild ist schlecht gemacht und sticht nicht positiv heraus. Man möchte es am liebsten direkt weg klicken.


Und bitte, ich möchte dafür jetzt keine Komplimente bekommen!



Heute habe ich mir ein paar Minuten genommen um ein neues Bild für dieses Buch zu arrangieren, mit dem ich aus heutiger Sicht zufrieden bin:


Bildsprachlich gesehen ist das hier ein Unterschied wie Tag und Nacht! Ich habe mich in meinen Regalen umgeschaut und das genutzt, was ich hier habe:


Das Drachenei, welches ich zu Weihnachten von Tamara von Book Dreams bekommen habe, passt thematisch und farblich wirklich phantastisch! Dazu habe ich ein paar künstliche Blumen gelegt. Man kann schlicht und ergreifend nicht immer frische kaufen, also ist es gar nicht so verkehrt, ein paar künstliche zu haben - vorausgesetzt, man findet so etwas schön und passend. Es gibt da draußen auch eine ganze Reihe Menschen, die überhaupt nicht mit Blumen arbeiten. Das Fell stammt von meiner lieben Freundin Michi, die es praktischerweise übrig hatte und in mir einen dankbaren Abnehmer fand. Seitdem nutze ich es wahnsinnig gerne für meine Buchfotos! Die Steinsammlung ist noch aus meiner Kindheit und die kleine Vase zog hier vor kurzem ein, weil ich sie einfach schick fand. Jetzt haben wir das Buch mit passenden blauen Gegenständen eingerahmt, die Steine wirken edel, der Hintergrund ist einheitlich, ruhig und bietet trotzdem eine spannende Struktur und die Pflanzen lenken den Blick dezent in die Richtung des Buches.


Es wirkt jetzt schon viel besser, ist aber immer noch nicht das Endergebnis, welches ich hochladen werde.


Man muss kein Photoshop haben, um aus diesem Bild noch so einiges rauszuholen. Also auf zur finalen Version


Zunächst habe ich unten, oben und seitlich etwas zugeschnitten, damit das Buch zum Zentrum wird. Danach spielte ich kurz an den Reglern für Farbe, Helligkeit und Schärfe herum und schon habe ich ein Ergebnis, dass ich posten kann. Dafür habe ich einfach das Standardprogramm genutzt, welches auf dem PC vorinstalliert ist und meine eigene Intuition. Ich bin irgendwie nicht der Typ für Photoshop oder andere Programme, die mit unterschiedlichen Bildebenen arbeiten. Jeder so, wie er kann und mag, sage ich mir. Am Ende des Tages zählt, dass ich damit zufrieden bin.



Finde deinen eigenen Stil


Viel Deko, wenig Deko oder Minimalismus - irgendwann muss man sich damit auseinandersetzen, in welche Richtung der eigene Stil gehen soll. Hier ist die primäre Frage: Was gefällt mir? Bei der Suche nach einer Antwort, lohnt es sich, sich bei den buchbloggenden Kollegen umzuschauen und sich inspirieren zu lassen. Es gibt Leute, die Fotografieren ihre Bücher immer gleich. Gleicher Hintergrund und sparsame Arrangements. Buch ins Bett, Tagesdecke daneben, Kaffeetasse, fertig. Oder solche, die das Buch einfach nur vor ihren schönsten Regalausschnitt halten. Dann gibt es solche, die arbeiten grundsätzlich mit Lichterketten oder Blumen oder, oder, oder. Und dann gibt es welche, die machen es jedes mal anders.


In diesem Jahr sind mir einige Dinge begegnet. Blogger, die ihre Fotos gar nicht selbst schießen, sondern von solchen, die es besser können, machen lassen. Manchmal geschieht das, weil die eigene Ausgabe nicht mehr so schön aussieht. Was man jedoch tunlichst unterlassen sollte ist eine eins zu eins Kopie der Idee eines anderen, oder noch Schlimmer: Bilderklau!

Bilderklau kommt gar nicht so selten vor, wie man meinen könnte


Es gibt genau genommen zwei Arten von Bilderklau. Den bewussten und den unbewussten, nenne ich das jetzt mal. Als unbewusst bezeichne ich es, wenn man irgendein Bild mit einem schicken Zitat, einem kuscheligen Leseort oder einer fremden Bibliothek auf pinterest entdeckt und sich denkt, dass das eine schöne Ergänzung für den eigenen Feed sein könnte. Das ist mir auch schon passiert. Als mir das klar wurde, habe ich mich dazu entschieden all diese Bilder von meinem Account zu löschen und nie wieder Bilder hochzuladen, die ich nicht selbst gemacht habe. Man muss wissen, dass man dafür abgemahnt werden könnte. Das geht im Zweifel bis hin zu Schadensersatzforderungen.


Bewusster Bilderklau hingegen ist eine ganz fiese Angelegenheit, die mir und meinen Bloggerfreunden dieses Jahr untergekommen ist. Es gab jemanden - und ich halte das für keinen Einzelfall, der die Bilder anderer Blogger so schick fand, dass diese geklaut wurden um sie für den eigenen Feed zu benutzen. Die Person wusste in diesem Moment genau, was sie tat. Es gab Lob für die schönen Bilder und nicht einmal hier wurde gesagt, dass es nicht die eigenen waren. Kommentare, die darauf hinwiesen, verschwanden recht schnell wieder. Das zeigt mir, dass hier zumindest ein Unrechtsbewusstsein vorhanden war. In diesem Fall verletzt man jedoch ganz massiv das Urheberrecht, und die beklauten Blogger hätten jedes Recht, hier juristische Schritte einzuleiten. Das Urheberrecht bleibt übrigens auch dann noch beim Fotografen, wenn man ein Bild für seinen Feed von jemand anderem hat machen lassen. In einem solchen Fall ist man also immer noch verpflichtet denjenigen auf allen Plattformen, auf denen das Bild verwendet wird, zu nennen!



Fallstricke in der Bildbearbeitung


Ebenfalls oft heiß diskutiert ist die Frage: Was darf die Bildbearbeitung überhaupt? Man muss sich bewusst machen - Auch der Macher des Buchcovers ist ein Urheber mit Rechten! Man kann also in der Bildbearbeitung nicht einfach so her gehen und das Cover verfremden! Zum Beispiel das Zerschneiden eines Covers, bei dem man Teile desselben abdeckt - es sei denn Autor oder Verlag erlauben dies ausdrücklich zu Marketingzwecken!


Wie hier für Ein Lied mein Leben und was sonst noch schief gehen kann von Tini Wider! Das war nur machbar, weil Tini die Bilder selbst zur Verfügung gestellt hat. Wer das komplette Cover sehen möchte, der kann gerne dem Link folgen - ja klar mach ich hier grad Werbung für Tinis Buch! Es ist nämlich total schön!


Auch Farbveränderungen am Cover können zu Anzeigen führen! Also Vorsicht: Ich darf zum Beispiel das Cover in seiner Ursprungsfarbe zeigen und den Rest des Bildes schwarz weiß machen. Ich darf aber nicht das komplette Bild bunt lassen und nur das Cover schwarz weiß zeigen. Was hingegen wieder möglich ist, ist das komplette Bild in schwarz weiß zu zeigen, weil dabei deutlich erkennbar ist, dass das Cover im Normalfall eine andere Farbe hat. Grundsätzlich empfiehlt es sich, ein komplettes Bild zu bearbeiten, jedoch niemals das Cover alleine. Was für das gesamte Bild gilt, gilt natürlich auch für Titel, Motiv und Autor. Es hat schon Leute gegeben, die sich einen Scherz erlauben wollten und an solchen Feinheiten rumgespielt haben. Das ist jedoch verboten.



Ich hoffe dieser kleine Ausflug in die Bilderwelt war für euch genauso interessant, wie für mich. Wie gefällt euch die Entwicklung von den ersten Fotos bis heute?

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