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Verliebt in den Highlands - Ein Cowboy mit Herz

Aktualisiert: 2. Apr. 2023

von Ladina Bordoli



Rezensionsexemplar

'Neid, so sagt man, ist das größte Kompliment, das einem gemacht werden kann. Um schwache Leistungen wird man nicht beneidet', lächelte Tristan.


Klappentext


Ein schottischer Lord und eine chaotische Modedesignerin Die romantische Liebesgeschichte in den Highlands


Das Leben von Modedesignerin Lara wird plötzlich auf den Kopf gestellt, als ihre fünfzehnjährige Nichte in ihre Obhut gegeben wird. Da Tonya droht, auf die falsche Bahn zu geraten, bittet Lara den highländischen Lord Tristan McAllister um Hilfe, der auf seinem Schloss schwer erziehbare Jugendliche aufnimmt, um ihnen zu helfen. Tristan, den alle nur den Cowboy nennen, ist es überhaupt nicht recht, dass Lara mit in die Highlands kommt. Denn Angehörige - und erwachsene Damen insbesondere - sind auf dem Schloss nicht willkommen. Lara muss im idyllischen Städtchen Lairg residieren, doch so einfach gibt sie sich nicht geschlagen! Sie beschattet das Schloss und trampelt dabei nicht nur von einem Fettnäpfchen ins nächste, sondern stellt auch fest, dass der wilde Schotte umwerfend attraktiv ist...




Ein schottischer Cowboy



Sein Plan war simpel. Er besaß nämlich gar keinen.

Nachdem ich jetzt lange Zeit fast ausschließlich Fantasy gelesen habe, musste mal wieder etwas anderes zur Auflockerung her. Was bot sich also besser an, als ein Buch mit Schottlandbezug. Das ist ja sowieso eines meiner Sammelgebiete. Ich habe mich also sehr gefreut, das Leseexemplar auch ergattern zu können! Brechen wir einmal den etwas reißerischen Klappentext auf das Wesentliche herunter. Lara ist gelernte Schneiderin und arbeitet als Modeberaterin in einer Schweizer Boutique. Von heute auf Morgen sehen sie und ihr Partner Thomas sich mit Mitte dreißig in der Vormundrolle für Laras Nichte Tonya. Laras Schwester und ihr Mann sind vor kurzem bei einem Autounfall ums Leben gekommen und es war der Wunsch der Eltern, dass Patentante Lara die Fürsorge für ihr einziges Kind übernehmen möge. Das Zusammenleben mit Tonya gestaltet sich allerdings schwierig. Das traumatisierte Mädchen verweigert die Nahrungsaufnahme, hört Musik in wenig erträglicher Lautstärke, reißt hin und wieder aus und landet aus diversen Gründen immer wieder im Krankenhaus. Lara und Thomas sind mit ihren Nerven am Ende. Da kommt eine von Laras Freundinnen auf die rettende Idee. Bevor Tonya noch in ein Internat oder eine Nervenheilanstalt gegeben werden muss, könnte man die Cowboy-Methode von Tristan McAllister in Schottland ausprobieren. Der nimmt zwar sonst nur männliche Jugendliche auf, macht für Tonya allerdings eine Ausnahme. Dort angekommen stellt Lara fest, dass sie selbst auf dem Schloss nicht erwünscht ist. Sie quartiert sich also in einem B&B im Dorf ein und findet nicht nur schnell Freunde, sondern auch endlich zu ihrer lange unterdrückten Leidenschaft - dem designen von Hüten. Es kommt, wie es kommen muss, Lara und Tristan kommen sich doch näher, Thomas verhält sich unmöglich, aber auch der Weg der zum Happy End führt ist ungewöhnlich, schmerzhaft aber auch humorvoll gestaltet! Bei der allabendlichen Vorleserunde in der Schlossbibliothek soll Lara ein Buch aussuchen und erwischt ausgerechnet ein Werk namens 'der Teehändler'... Das vermeintlich romantisch, historische Setting entpuppt sich als Porno in Schriftform, was nicht nur den jugendlichen die Schamesröte ins Gesicht treibt. An dieser Stelle und allen weiteren Anspielungen auf dieses Werk, musste ich herzlich lachen! Was nur hat Lord Tristan in seiner Vergangenheit erfahren müssen, dass ihn einen großen Bogen um Frauen machen lässt? Können sein bester Freund Lennox und sein Diener Ron Licht ins Dunkel bringen?


Tonya ist ein Charakter in den ich mich direkt zu Beginn verliebt habe. Sie ist frech, aber trägt das Herz am rechten Fleck. Manches mal kommt sie einem für ihr Alter schon zu klug vor. Im Verlauf des Buches stellt sich jedoch heraus, woher sie ihr Wissen bezieht und kann so bestens nachvollziehen, woher ihre anfängliche Haltung stammt. Die Figuren verhalten sich allesamt authentisch und tragen ihren Teil zu der Geschichte bei. Zuletzt bekommen wir noch eine unerwartete Wendung der Geschehnisse präsentiert, welche die Geschichte wunderbar auflöst. Darüber habe ich mich bei aller Vorhersehbarkeit des ewigen 'am Anfang kriegen sie sich, am Ende haben sie sich' sehr gefreut!

Ein paar Worte zum Stil Der Stil selbst ist zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, was damit zusammenhängen könnte, dass wir es mit einer Schweizer Autorin zu tun haben. Die Formulierungen muten bisweilen altmodisch an und es wird auffällig oft die Bezeichnung 'Iriden' für 'Augen' verwendet. Hat man sich einmal damit angefreundet, ist dies allerdings kein Problem. Eigentlich bietet dieses Buch damit auch eine schöne Abwechslung zu weniger interessant formulierten Büchern. Mir ist es deshalb positiv aufgefallen, da sich dieser Stil durch das ganze Buch hindurch zieht und nicht bloß hier und da Worte der gehobeneren Sprache eingefügt wurden in dem Wunsch intelligent zu klingen, wie ich es anderweitig schon gelesen habe. Das macht das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis.




Eckdaten



Seitenzahl: 354

Genre: Romance

Verlag: Digital Publishers

Bewertung: ★★★★☆

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