von Anna Benning Teil II der Trilogie
Klappentext
Unsere Welt wurde von Vortexen erschaffen. Sie formten Städte aus Bäumen, Lagunen aus Licht - und Menschen, die mit Feuer, Luft, Wasser und Erde vermengt wurden. Ich dachte, ich hätte diese Welt gerettet.
Ich habe mich getäuscht.
Als unsere Feinde zurück in die Vergangenheit reisen, bleibt uns keine Wahl: Wir müssen ihnen folgen. Doch jede Zeit, in der wir landen, offenbart neue Geheimnisse, die mich zweifeln lassen... An Bale. An unserer Liebe. Und an mir selbst.
Heftige und unfassbar gute Plot Twists sind hier vorprogrammiert
Natürlich werde ich euch hier nicht spoilern, aber ich musste das Gefühl, was ich jetzt nach dem Lesen hatte, dringend loswerden. Also das Gefühl will ich behalten, aber - ach, ihr wisst schon, was ich meine.
In Vortex zwei passiert viel unvorhersehbares. Kaum etwas ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint und das macht dieses Buch zu einem unfassbar guten Pageturner! Hier werden Regeln gebrochen und unmögliches möglich gemacht. Leider darf ich nicht mehr dazu sagen. Nur eins noch: Ganz selten passiert es, dass ich während des Lesens laut werde - im Sinne von - alles außer lachen. Ich lache gerne laut bei Büchern. Aber darum geht es hier nicht. Es geht darum, dass ich irgendetwas anderes von mir gebe. Hier war es ein: Aaaaarrrghhhhh!!!!!!!!! NEIN!!! NEIN!!! Nicht dein Ernst!!! Uhhhhhhuhuhuhuh!!!!!!! Das passiert bei Dingen, die ich absolut nicht habe kommen sehen. Überraschung, Schock und es krass geil finden, weil es so unfassbar logisch ist und überhaupt --- aber heeeeftiiiig! Macht mit der Info, was ihr mögt. Ich hoffe es bringt euch zum lesen.
Die Lage spitzt sich zu
Ein weiterer Krieg steht kurz vor dem Ausbruch. Die Gegner: Menschen, wie wir sie kennen gegen Menschen, die eine besondere Gabe haben. Jene, die mit den Elementen in Berührung kamen, wurden lange Zeit unterdrückt und misshandelt. Wie auch schon im letzten Band, wird der Leser kurz und schmerzlos mitten ins Geschehen geschmissen. Ein wenig Zeit ist nach dem ersten Band im Jahr 2099 vergangen aber noch nicht so viel, dass wir irgendetwas wichtiges verpasst hätten.
Bale und Ellie sind immer noch auf der Flucht vor dem Kuratorium doch gleichzeitig werden sie nicht müde, ihre Mission zu verfolgen. Während sich in der Baumstadt Sanktum die sogenannten Grunder (mit Erde vermengte Menschen) sammeln und auf einen Angriff vorbereiten, begeben sich die Beiden in höchste Gefahr um eben das zu verhindern. Lächerlich wenig Zeit hat ihnen der Anführer des militärisch organisierten grünen Bebens gelassen, um eine Person auszuschalten, die jetzt anstatt von Ellie oder Bale vom Kuratorium instrumentalisiert wird. Ein Plan, der insbesondere Ellie gegen den Strich geht. Um keinen Preis der Welt, will sie zur Mörderin werden. Es muss doch einen anderen Weg geben. Davon ist sie fest überzeugt.
Die Fähigkeit Vortexe zu lenken und damit auch in der Zeit zurück zu reisen ist noch relativ neu und unerforscht. Dennoch konnte das Kuratorium eine dritte Person finden, die nun alles rückgängig machen soll. Die Grundidee lautet, ins Jahr 2020 zurück zu reisen, um den allerersten Vortex zu verhindern. Wenn die Vermengung der Welt und die Verbindung der Menschen mit den Elementen niemals stattgefunden hätte, dann wären die Kriege der vergangenen 80 Jahre nie entstanden. Was auf den ersten Blick vielleicht vernünftig klingt, hat jedoch verheerende Auswirkungen. All jene, die jetzt am leben sind, wären auf einen Schlag niemals geboren worden. Ein ganzer Teil der Bevölkerung des Planeten - spurlos ausradiert. Moralisch ist das nicht vertretbar. Was sich außerdem keiner Bewusst macht - diese Mission wäre aus meiner Sicht eine Reise ohne Widerkehr. Wenn der erste Vortex zerstört werden kann, werden die darauf folgenden Energien niemals frei gesetzt und somit wird eine Rückreise durch die Zeit vollkommen unmöglich gemacht.
Doch eigentlich gibt es keine Möglichkeit die Vergangenheit zu verändern. Was geschehen ist, ist geschehen und alles Handeln auf einer Zeitreise ist unbewusst darauf ausgelegt, dass alles genauso kommt, wie es schon immer vorherbestimmt war. Ellie hadert mit dieser Konstante und ihrer Vorstellung des freien Willens. Der Wunsch, das Richtige zum Wohle aller zu tun, ist sehr stark in ihr ausgeprägt. Die Entwicklungen, die die Figuren in diesem Teil durchmachen, sind wieder äußerst gelungen.
In diesem Band erfahren wir auch endlich etwas mehr über die Lebensweisen der vermengten Menschen. Wir lernen die Schwimmer mit ihren Problemen und Fähigkeiten kennen. Ein kurzer Blick auf die Wirbler kommt hinzu, der hoffentlich im dritten Band noch vertieft werden wird. Wieder erleben wir, wie eine Organisation es schafft ein Meinungsbild zu schaffen, in dem sich über kurz oder lang die gesamte Gesellschaft gefangen sieht. Insbesondere durch die Zeitreisen wird vieles geklärt. Und dann, wenn man glaubt, das Ganze verstanden zu haben, kommt von irgendwo ein fieser Plot Twist her. Kurz gesagt: Ich habe es geliebt!
Eckdaten
Seitenzahl: 495
Genre: Dystopische Fantasy
Verlag: KJB Fischer
Bewertung: ★★★★★
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