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AutorenbildMaikes Privatbibliothek

Das Vermächtnis der Burial Islands

Aktualisiert: 4. Apr. 2023

Von Bettina Potrafke



Rezensionsexemplar



Dies ist der zweite Band der Burial Islands - Reihe. Das Buch spielt zeitlich vor Der Ruf der Burial Islands. Beide Geschichten können unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind.



Klappentext


Im Schatten der verstorbenen Schwester, vom Vater verachtet und der gemütskranken Mutter vergessen, wächst Eilidh Murray in der Obhut ihrer Großmutter auf. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie einem Selkie begegnet. Einem jener Seehunde, die in der Nacht der Sommersonnenwende ihr Fell ablegen und die Gestalt eines Menschen annehmen können. Eilidh verliebt sich, obwohl sie weiß, dass diese Verbindung unmöglich ist. Ihre Schwester machte einst denselben Fehler und bezahlte ihn mit dem Leben. Eilidh wird fortgeschickt, um eine Anstellung auf Glen Thistle Manor, dem Wohnsitz der MacDonalds anzunehmen. Doch auch auf diesem feudalen Anwesen befindet sie sich nicht in Sicherheit. Der junge Hausherr stellt ihr schamlos nach und seine Mutter versucht alles, um das neue Mädchen wieder loszuwerden. Bald schon beschleicht Eilidh der Verdacht, dass ihre Schwester nicht wegen der verbotenen Liebe zu einem Selkie sterben musste. Sie wurde heimtückisch ermordet und die Herrschaften scheinen den Namen des Täters zu kennen. Eilidh beschließt, die Wahrheit herauszufinden.



Zwölf Jahre nach Elsies Tod


Eilidhs Familie ist vom Schicksal geschlagen. Als ihre ältere Schwester 1959, fast volljährig, verstarb, war Eilidh gerade einmal 6 Jahre alt. Sie weiß nur noch wenig von damals. Nur, dass der Vater eines Tages mit Elsie in den Armen ins Haus trat um sie auf dem Küchentisch aufzubahren. Seither hat Argyle Murray den Selkies den Kampf angesagt, denn wer, wenn nicht eine dieser gestaltwandelnden Robben, soll sich in menschlicher Form an seiner geliebten Tochter vergangen haben um sie danach mit sich in die Tiefen des Loch Leven zu locken? Er will dafür sorgen, dass Loch Leven nicht zu ebenso trauriger Berühmtheit gelangt, wie Loch a'Chroisg, an dessen Ufern jährlich zur Sommersonnenwende ein totes junges Mädchen auftauchte. Sieben Opfer zählte man dort bereits. Da in den Highlands eher geschwiegen wird, akzeptierten die Menschen dort recht bald, dass die Selkies ihnen ihre Töchter nahmen und fragten nicht weiter.


Erst zwölf Jahre später wird Eilidh erfahren, was in jener Nacht wirklich geschah. Als sie selbst einem unwiderstehlich schönen Selkie begegnet, kann sie sich zwar nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu leben, dennoch hat sie nicht das Gefühl, dass Ronan ihr jemals etwas böses antun könnte.


Ihr Vater Argyle jedoch ist da ganz anderer Ansicht. Wenn er sich nicht gerade auf Robbenjagt befindet, besäuft er sich oder tyrannisiert seine Familie. Eilidhs Mutter hingegen befindet sich in einem dämmrigen Zustand. Seit Jahren hat sie kein Wort mehr von sich gegeben und Argyle ist wütend, dass er keinen Sohn hat, sondern nur noch eine, in seinen Augen, nutzlose Tochter, die er am Liebsten gegen die verstorbene Elsie eintauschen würde. Dabei ist Eilidh ein sehr fleißiges Mädchen. Als Argyles Spielschulden ins unermessliche wachsen, versucht er daher Eilidh seine Schulden abarbeiten zu lassen und das schließt seiner Ansicht nach auch mehr als die einfache Arbeit eines Hausmädchens ein. Jared MacDonald ist nicht abgeneigt, auf diesen Handel einzugehen, denn die rothaarige Eilidh ist eine attraktive junge Frau und sie hat etwas, was ihn ganz besonders reizt. Auch Hamish MacInnes hat es auf Eilidh abgesehen, doch da dieser sich von einem Abenteuer ins nächste stürzt, kommt er für sie überhaupt nicht in Frage. Außerdem liebt sie ja Ronan! Kann das denn niemand akzeptieren? Doch kann eine solche Liebe wirklich für immer andauern? Denn für eines sind die Selkies bekannt - die Starke Anziehungskraft des Wassers, die alles andere in den Schatten stellt.



Ein Buch voller Geheimnisse


Ich habe dieses Buch geliebt. Auch wenn das Cover wirklich unscheinbar wirkt, so verbirgt sich dahinter doch eine wirklich tiefgehende Geschichte, die mit sehr vielen Facetten aufwartet.

Wir begleiten mysthische Kreaturen wie Selkies und Meerjungfrauen, aber auch Menschen mit besonderen Gaben. So ist Eilidhs Großmutter wahlweise als Heilerin oder Hexe bekannt und Nachbarin Lorna ist mit dem zweiten Gesicht gesegnet oder verflucht. Das muss jeder letzten Endes selbst entscheiden. Neben dieser interessanten Mischung stehen jedoch auch zahlreiche Morde, bei denen erst einmal geklärt werden muss, ob der oder die Täter überhaupt Menschen sind. Das ganze wird eingerahmt von einer tragischen Familiengeschichte und mehr als einer jungen Liebe, die unter keinem guten Stern steht.

Ich mag Bettinas ruhige Art des Erzählens und die Art und Weise, wie sie bekannte Legenden subtil einarbeitet. Der Lesefluss ist wirklich mitreißend. Ich mochte das Buch gar nicht weglegen. So ein Gefühl zu erzeugen und die Spannung auf über 600 Seiten aufrecht zu erhalten, ist wirklich eine Kunst, die ich bewundere! Und das schafft die Autorin ohne ein riesiges Tamtam zu veranstalten, sondern mit den leisen Tönen. Ich weiß gar nicht recht, wie ich das in Worte fassen soll. Jedenfalls bin ich begeistert! Ich saß hier zuweilen und dachte, ich lese in Punkto Erzählweise die neue Diana Gabaldon.

Eckdaten


Seitenzahl: 628

Genre: Highlandlegenden Roman

Verlag: Selfpublishment

Bewertung: ★★★★★





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