von Jamie Littler
Rezensionsexemplar Band 2 der Trilogie
Klappentext
Ash und der Rest der Frostherz-Crew sind endlich in Aurora angekommen und können es kaum erwarten, dort den nächsten Hinweis zu finden, der sie zu Ashs Eltern führen soll. Doch schnell wird klar, dass Klangweber sogar in der Festung nicht sicher sind.
Als sie nach einem teuflischen Dämonenangriff im Schneemeer stranden, stehen Ash, Lunah, Krah und Tobu jedoch plötzlich einer ganz neuen Gefahr gegenüber - und einem unfassbaren Geheimnis...
Ein Lied als Wegweiser
Die Welt ist größer, als ich je für möglich gehalten hätte, ging es Ash verblüfft durch den Kopf. Es gibt so viele Festungen, von denen ich noch nichts gehört und erst recht nichts gesehen habe.
Wenn man irgendwo an einem schönen warmen Lagerfeuer hockt, dann ist es ein leichtes zu sagen, dass man gerne mal ein Abenteuer in der Wildnis erleben wollen würde. Was einem in den Geschichten aber nie erzählt wird ist, dass es da draußen wahnsinnig ungemütlich ist! Es ist saukalt, das Essen ist knapp und eintönig, es ist saukalt, Privatsphäre kannste knicken und es ist verdammt noch eins sau kalt! Also zumindest in Ashs Welt, die ausschließlich aus Schnee und Eis zu bestehen scheint. Wie da überhaupt noch etwas wachsen kann, ist mir ein Rätsel. In dieser postapokalyptischen Welt sind die Siedlungen der Menschen weit versprengt. Die einzige Verbindung untereinander wird durch die Pionierschlitten sichergestellt. Doch diese Arbeit ist gefährlich, denn unter der Schneedecke lauern unsichtbare Gefahren in Form von Monstern. Auf einem solchen Pionierschlitten ist Ash nun unterwegs, da man ihn in seiner Heimatfestung nicht mehr haben wollte. Ash ist ein Klangweber und denen werden böse Dinge nachgesagt. Total unfair, denkt Ash. Er hat noch nie irgendjemandem etwas getan! Er singt doch nur gerne! Gesang ist die einzige Verbindung, die er noch zu seinen Eltern hat, aber genau das ist an vielen Orten verboten. Im ersten Band stellt Ash fest, dass das kleine Schlafliedchen an das er sich noch erinnern kann viel mehr als ein nettes Wiegenlied ist. Es ist ein Rätsel und zugleich eine Karte, die ihn zurück zu seinen Eltern führen soll, die ihn einst beim Stamm der Feura zurücklassen mussten. Ash will endlich wissen, warum. Warum wird aus dem Aufenthaltsort seiner Eltern ein solches Geheimnis gemacht? Warum haben sie ihn nie bei den Feura abgeholt? Waren sie in irgendetwas gefährliches verstrickt? Das nächste Puzzleteil soll sich in der Hauptstadt Aurora befinden. Doch worauf Ash und seine Pionierfreunde hier stoßen, klingt alles andere als großartig. Zuletzt bleibt ihnen nur die Flucht über die Weiten des Schneemeeres. Spektakulär und spannend sind die folgenden Ereignisse. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so an den Seiten eines Buches geklebt habe. Mehr als 100 Seiten pro Tag zu lesen fiel extrem leicht und das liegt nicht nur an den großzügigen Illustrationen, die von Autor Jamie Littler selbst stammen. Viele Charaktere, die wir in Band 1 bereits kennen gelernt haben, erhalten hier zusätzliche Tiefe. Neben Ash sind das die draufgängerische, witzige Lunah, die geheimnisvolle Krah und der scheinbar unnahbare Tobu. Viele Dinge werden enthüllt. Wunderbares und schreckliches. Und dazwischen schwingt immer ein Gesang mit. Ein Gesang, mit dem man sowohl kommunizieren, als auch kämpfen kann. Klangweben ist eine Eigenschaft, die nicht viele besitzen und daher gefürchtet ist. Wie eigentlich alles, was die Menschen nicht verstehen. Das Buch beinhaltet viele schöne Momente, aus denen wir etwas für uns mitnehmen können, neben einem wirklich schwungvollem Abenteuer, das einen so schnell nicht wieder loslässt. Ich für meinen Teil freue mich schon riesig auf den Abschlussband, den wir im Herbst 2022 bekommen sollen.
Eckdaten
Seitenzahl: 473
Genre: Fantasy für Kinder
Verlag: Oetinger
Bewertung: ★★★★★ Zur Rezension von Band 1
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