Heute versuchen wir ein neues Geheimnis zu lüften, an dessen Ende jeder selbst entscheiden muss: Liege ich richtig? Oder doch nicht?
Ich habe tatsächlich lange überlegt, ob es ok ist, dass ich diesen Artikel schreibe und mich dann dafür entschieden. Man könnte argumentieren, dass es vielleicht nicht im Sinne der Autorin ist, ihr Pseudonym zu lüften, aber wenn das in diesem Fall tatsächlich so streng gewollt wäre, dann gäbe es kein Foto auf der Verlagsseite, welches einen erst auf die richtige Spur setzt. Außerdem hätte man ihre Autorenvita dann anders verfasst und nicht ihren Hauptberuf angegeben.
Ein weiteres Pro-Argument ist auch, dass ich Hilfe bei der Entdeckung hatte. Es gibt bereits Menschen, die diese Verbindung vor mir geknüpft haben. Die Informationen sind also bereits da draußen. Ich bin jetzt nur die Erste, die diese Vermutung auf Deutsch äußert und das Ganze mit Fotos untermauert. Fotos, die jeder im Internet frei zugänglich auf offiziellen Seiten finden kann.
Also denke ich, das ist ok und hoffentlich interessant und spannend und führt zu mehr Liebe für Kathryn Littlewoods Bücher!
Warum an dieser Stelle ein Pseudonym sinnvoll war, versuche ich weiter unten zu erklären. Alles unter der Voraussetzung, dass ich die richtige Person mit Kathryn Littlewood verknüpft habe. Denn bestätigt wurde das nicht. Das Einzige, was ich weiß ist: Ja, es ist ein Pseudonym.
Auf den ersten Blick lässt sich obige Frage recht einfach beantworten. Kathryn Littlewood ist die Autorin der Glücksbäckerei-Reihe. Ihre 9 Bücher sind im deutschen Sprachraum sehr bekannt und beliebt. Aus gutem Grund, wie ich zu sagen pflege. Der Inhalt überzeugt einfach auf ganzer Linie! Doch um die Autorin rankt sich ein Geheimnis!
Kathryn Littlewood ist ein Pseudonym. Zumindest das konnte mir der Fischer Verlag bestätigen. Wie das aber so ist mit Pseudonymen - mehr dürfen sie nicht verraten. Die Lektorin im Fischer Verlag hatte jedoch das Vergnügen die Autorin persönlich kennenlernen zu dürfen. Daher ist gesichert, dass sich hinter dem Pseudonym tatsächlich nur eine Person verbirgt.
Aber wie bin ich vorher schon dahinter gestiegen, dass es ein Pseudonym sein muss? Nun, in ihren Büchern und auf der Verlagsseite gibt es folgende Kurzvita:
Kathryn Littlewood ist Schriftstellerin, Schauspielerin und Comedian, lebt in New York, arbeitet oft in Los Angeles - und hat eine ebenso große Schwäche für pain au chocolat wie für Kinderbücher. Sie ist eine leidenschaftliche Köchin, aber eine fürchterliche Bäckerin und gibt zu, dass ihr noch nie ein Kuchen geglückt ist. Essen tut sie ihn dennoch für ihr Leben gern!
Es dürfte nicht sonderlich schwer sein, eine amerikanische Schauspielerin und Comedienne zu finden, dachte ich mir, als ich Google anwarf, um vielleicht ein Foto der Autorin zu finden und zu sehen, ob ich sie aus irgendeiner Produktion kenne. Tja - aber es gab sie nicht!
Beim Fischerverlag gab es ebenfalls kein Bild. Das ist grundsätzlich nichts ungewöhnliches. Von vielen Autoren gibt es keine Fotos auf der offiziellen Verlagsseite. Es gab eins bei Goodreads, was ich jedoch für ein Stockfoto halte, eine Dame, die tatsächlich Kathryn Littlewood heißt und auch Autorin ist - allerdings in einem ganz anderen Gebiet und dann glücklicherweise die amerikanische Verlagsseite mit einem Autorenfoto. Zunächst konnte ich damit zwar nichts anfangen, es hat mich aber auf eine Spur gebracht.
Auf der offiziellen Verlagsseite von HarperCollins lässt sich dieses sympathische Bild von Kathryn Littlewood finden.
Fotograf: Ari Scott
Mittlerweile war ich auf ein Gespräch auf Taptalk gestoßen, in dem sich Leute mit derselben Frage beschäftigten, wie ich.
Sie waren sich sicher, Kathryn Littlewood richtig identifiziert zu haben. Eine bekannte Schauspielerin hatte zufälligerweise denselben Freundeskreis aus Columbia - einen gewissen Autorenfreund namens Theo Lawrence eingeschlossen, der eines seiner Bücher der besagten Schauspielerin gewidmet hatte. Die Indizien waren dicht genug, dass ich die Schauspielerin gegoogelt habe. Link zum Taptalk
Eines der zahlreichen Bilder, die ich angezeigt bekam, war dieses und ich finde, man muss nicht mal besonders aufmerksam sein, um die Ähnlichkeit zu sehen!
Ganz besonders auffällig sind die Lachfalten neben dem Mund. Ich weiß gar nicht, wie man diese langgezogenen Grübchen nennt. Aber auch die Nase, die Zähne, die Augen, Haare und die erstaunlich geraden Augenbrauen stimmen einfach! Ich war mir da schon sehr sicher, dass das dieselbe Person ist!
Ladys and Gentlemen: Darf ich vorstellen? Kate McKinnon! Sie ist Schauspielerin, Comedian, wohnt in New York und arbeitet ab und zu in Los Angeles. Kommt uns das bekannt vor? Natürlich. Denn das steht in dem Text über Kathryn Littlewood.
Woher kennt man sie?
Einmal aus dem weiblichen Ghostbuster-Team und wer sich für Amerikanisches Fernsehen interessiert, wird vielleicht auf die Show 'Saturday Night Live' gestoßen sein. Dabei handelt es sich um eine Comedyshow in der viel parodiert wird. Saturday Night Live nimmt unter anderem Filme, Serien und die Politik aufs Korn und ist dabei bissig und nicht immer jugendfrei. Kate hat hier bereits Angela Merkel, Hillary Clinton, Justin Biber und viele mehr verkörpert.
Wer jetzt sagt: Kate und Kathryn klingt schon sehr ähnlich, dem kann ich sagen: Kate ist tatsächlich nur die Abkürzung und der offizielle Bühnenname. Auch Kate heißt eigentlich Kathryn. Zumindest sagt das IMDB. Quelle
Als nächsten Schritt habe ich den Namen Kate McKinnon in Verbindung mit dem Fotograf Ari Scott gesucht und landete auf ihrer offiziellen Seite. Dort haben wir Bilder mit demselben Oberteil und der gleichen Frisur und auch ein Bild mit der Nadelstreifenjacke, jedoch nicht das eine, wo beide Teile kombiniert sind. Trotzdem denke ich, dass dies als Beweis ausreicht, dass es sich bei der Person auf den Bildern um ein und dieselbe handelt.
Es stellt sich nun die Frage:
Zeigt das Bild von HarperCollins wirklich Kathryn Littlewood? Denn wenn ja, dann bin ich mir eigentlich sicher, dass es sich dabei um Kate McKinnon handelt. Warum auch nicht? Weshalb sollte man das Bild irgendeiner Schauspielerin, deren Vita zu Kathryn Littlewood passt nehmen und es auf eine Verlagsseite setzen? Ein Bild aus einem offiziellen Fotoshooting von Kate McKinnon? Warum sollte man da überhaupt ein Bild hin setzen? Es gibt auch bei HarperCollins viele Autoren ohne Foto. Es war also gar nicht zwingend nötig das zu machen. Daher denke ich, dass man hier ein Fake-Foto für die Autorin ausschließen kann.
Ich kann mir vorstellen, dass sie sich für das Bild oben deshalb entschieden hat, weil die Bilder von ihrer offiziellen Seite nicht die Fotos sind, die bei der Suche als erstes auftauchen. Die Meisten Bilder von Kate McKinnon zeigen sie stärker geschminkt bei Talkshows, auf dem roten Teppich oder in Filmausschnitten. Da ist die Ähnlichkeit nicht immer so augenfällig. Dazu kommt auch, dass sie hier die Haare anders trägt als sonst. Mittlerweile sind sie sogar ganz kurz.
Warum macht ein Pseudonym in diesem Fall Sinn?
Kate könnte doch ihren Namen dafür nutzen, um die Bücher zu pushen! Wären sie unter ihrem Namen erschienen, dann gäbe es vermutlich auch im englischen Sprachraum mehr als nur ihre ersten drei Bücher! Darüber habe ich hier zuletzt berichtet. Ich denke, dass das mit den doch sehr unterschiedlichen Zielgruppen zusammen hängt. Saturday Night Live ist keine Show für Kinder. Die Zielgruppe für ihre Bücher ist es allerdings schon. Es ist also denkbar, dass sie nicht so offensichtlich darauf hinweisen wollte. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass Kate eine Person ist, die lieber ihre Arbeit als ihren Namen für sich sprechen lassen will. Das entnehme ich einem ihrer Zitate auf IMDB, wo sie sagt, dass es für sie zwar ok sei, auf der Straße erkannt zu werden, dass sie jedoch nie wirklich berühmt sein wollte. Die Bücher geben ihr genau diese Möglichkeit. Es ist nichts, auf dass sie im Moment angesprochen wird und sie kann sich daran freuen, als Kathryn Littlewood verhältnismäßig unbekannt zu sein (vorausgesetzt ich liege richtig).
Diese Einstellung spiegelt sich eigentlich auch in den Glücksbäckerei-Büchern wieder. Der jüngste Bruder Basil hält sich für einen Komiker und befindet sich in demselben Alter, in dem auch Kate ihre lustige Ader entdeckt hat. Tymo und Rose hingegen lernen, wie es ist, plötzlich berühmt zu sein und dass das nicht nur angenehm ist! Sie lernen auch, dass Ruhm flüchtig ist und dass man durch den kleinsten Fehltritt bereits in der Versenkung verschwinden kann. Kate McKinnon sagt in einem knackig kurzen Interview, dass sie nicht auf Social Media unterwegs ist, weil sie - ich übersetze das mal frei - nicht durch die Interpretation anderer missverstanden werden will. Außerdem wolle sie sich nicht selbst darstellen, sondern nur die von ihr geschaffenen Charaktere und das finde ich, ist ein sehr feiner Zug.
Und dann spuckte Twitter noch dieses Bild aus.
Wer meinen anderen Artikel kennt, weiß ja, wie die amerikanischen Cover aussehen... Quelle
Ich muss jetzt nicht fragen, ob ihr hier Kate McKinnon erkennt und auch nicht, was sie mit dem Buch von Kathryn Littlewood inmitten einer Kinderschaar macht, oder? Aber ich frage gerne mal: Warum sollte Kate sich mit dem Buch da hin stellen, wenn sie es nicht selbst verfasst hätte?
Also was denkt ihr? Reichen euch die Informationen um euch eine Meinung zu bilden? Habe ich Kathryn Littlewood gefunden oder vielleicht doch nicht? Wer weiß?