von Tanja Neise
Rezensionsexemplar
Abschlussband der Trilogie
Klappentext
Kristin ist als Hüterin der Zeitreisenden untrennbar mit dem Zeitenmedaillon verbunden. Sie muss dorthin, wo das kostbare Schmuckstück eine Aufgabe für sie vorgesehen hat.
Diesmal schickt es sie nach Paris. Dort trifft Kristin kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs Philippe, dessen Weg sie schon zu früheren Zeiten gekreuzt hat.
Philippe erobert ihr Herz im Sturm und Kristin ist endlich glücklich. Doch unvermittelt schickt sie das Medaillon erneut durch den Strudel der Zeiten. Wird es Kristin gelingen, zu ihrer großen Liebe zurückzukehren?
Der Kreis schließt sich
Kristin ist die Tochter von Isabelle, die wir im ersten Band in Trier kennenlernen durften. Nachdem Kristin das magische Zeitenmedaillon geerbt hat, scheint es ihr jedoch nicht dasselbe Glück zu bringen, wie ihrer Mutter. Vollkommen unberechenbar wird sie in den Zeiten herumgeschleudert. Ihre eigene Gegenwart verließ sie Mitte des 19. Jahrhunderts, nur um recht bald 100 Jahre später zu landen. Hier bleibt sie jedoch auch nicht für immer. Weitere Zeitsprünge in Vergangenheit und Zukunft folgen. Anscheinend darf Kristin nirgendwo sesshaft werden. Auf ihren Sprüngen begegnet sie anderen Reisenden auf dem Weg zu ihrem Glück und immer scheint sie dort dringend gebraucht zu werden. Das mag zwar schön und gut sein, doch was ist mit ihr? Kristin wird zunehmend unzufrieden mit dem Zeitenmedaillon. Ablegen kann sie es jedoch nicht, denn das wäre ihr Tod. Was ist also schlimmer? Sich immer wieder anpassen und stehlen zu müssen um zu überleben und nicht aufzufallen, oder ihr Leben aufgeben? Als sie Philippe begegnet, scheint ihr Glück zum ersten Mal in ihrem Leben perfekt zu sein. Doch die Sorgen seiner Zeit sind groß. Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen in Paris und Philippe ist ausgerechnet Polizist. Zu allem Überfluss steht der erste Weltkrieg mit seinem drohenden Schrecken vor der Tür und plötzlich wird Kristin wieder fortgerissen. Ich kann sehr gut verstehen, warum Band 3 Tanja Neises persönlicher Favorit ist. Auch ich konnte mich der Magie dieses Buches nicht entziehen. Es war mir unmöglich es weg zu legen. Der Lesesog war einfach nur grandios und das ziemlich von Beginn an! Einzig meine eigene Müdigkeit und die weit vorgerückte Uhrzeit konnten mich dazu zwingen, verzweifelt nach dem nächsten Sinnabschnitt Ausschau zu halten, bei dem ich es halbwegs aushalten könnte, das Buch zu schließen. Das war ziemlich gemein und sehr sehr gut!
Eine kleine Sache ist mir allerdings aufgefallen, die zwischen dem schreiben von Band 2 und 3 passiert sein muss. In Band 2 begegnen sich Kristin und Amélie, die gemeinsam einen kleinen Jungen retten. In Band 3 wird behauptet, dass Amélie ihre nächste Zeitreise vor Kristin antrat. In Band 2 ist es jedoch umgekehrt beschrieben. Der Story tut das jedoch keinen Abbruch. Kristins Geschichte ist spannend. Sie hat leichte Krimielemente, das richtige Maß Drama, wohldosierte geschichtliche Ereignisse, liebenswerte Charaktere und neben einer wunderbaren Liebe noch so einiges mehr zu bieten. Ich hatte den Eindruck, dass sich hier ein Stückweit der Kreis schließt. Der Bogen wird geschickt zu vergangenen Ereignissen gespannt, einige Fragen, die noch offen waren, beantwortet.
In mir ist ein leises Weinen und gleichzeitig eine zarte Hoffnung. In ihren Schlussworten deutet Tanja an, dass sie die Reihe weiterspinnen könnte (oh dieser vermaledeite Konjunktiv) und auch die letzten Zeilen würden (da, schon wieder) eine Fortsetzung ermöglichen. Einige neue Charaktere sind aufgetaucht, deren Geschichten ebenfalls sehr interessant sein könnten. Ob wir sie jemals bekommen werden? Ich denke, darüber würden sich viele freuen. Nur leider liegt das weder in meiner, noch in Tanjas Hand, obwohl wir sicher ein Teil davon sind. Genau genommen liegt es an allen Lesern. Lest das Buch und schreibt eine Rezension, damit der Verlag sieht, wie sehr wir einen vierten Band wollen! Dann könnte das tatsächlich was werden!
Eckdaten
Seitenzahl: 309
Genre: Historical Romance
Verlag: 47North
Comments