von Michael G. Spitzer
Rezensionsexemplar
Teil 2 der Trilogie
Klappentext
Nach ihrer Flucht aus der Siedlung stellt sich Dan der Regierung. Im Tausch gegen Informationen wird ihr Straffreiheit gewährt und sie darf zusammen mit Jonas ein Leben als Bürger Europas führen.
Sami Virtanen, Mitglied der Kommission zur Aufklärung der Ereignisse, gibt sich ihnen als Anführer der geöffneten Hände zu erkennen. Mit seiner Hilfe kommen Dan und Jonas nicht nur den Hintergründen der Säuberungen auf die Spur: Sie erkennen einen perfiden Plan, der vielleicht die Existenz des verbliebenen Europas bedroht.
Doch die Drahtzieher haben ungeahnte Möglichkeiten. Und so gerät Danielle abermals in ein gefährliches und tödliches Spiel.
Freiheit hat ihren Preis
Danielle konnte zuletzt der großen Säuberung in ihrer Siedlung entkommen, tappt jedoch immer noch im Dunkeln, was genau diese Aktion zu bedeuten hatte und was mit jenen, die aussortiert wurden, geschehen ist. Alles was sie sehen konnte war, dass die Menschen, die nachts in die Siedlung eindrangen, nicht vor Mord zurückschreckten. Doch ihr eigenes Handeln aus Notwehr soll nun Konsequenzen haben. Sie muss sich vor der Regierung Europas verantworten, welche darüber entscheiden wird, wie ihr weiteres Leben aussehen darf.
Kaum in dieser trügerischen Freiheit angekommen, geht das ganze Spektakel von vorne los. Sie muss erfahren, dass sie sich im traurigen Rest Europas unter einer neuerlichen Energiekuppel befindet. Es ist ein Rätsel, warum es weitere Kuppeln unter dieser einen großen gibt, die nur eine der britischen Inseln umfasst.
Ohne es zu wollen wird Danielle zum Spielball der mächtigsten Vertreter der Regierung, da sie durch ihre Aktionen zu einer kleinen Berühmtheit avanciert ist. Man möchte ihren Status für diverse Zwecke bestmöglich nutzen. Dan ist sich jedoch noch nicht sicher, ob sie das wirklich möchte und wenn ja, in welchem Umfang und für welchen der mächtigen Vertreter. Denn die scheinen alle unterschiedliche Ziele zu verfolgen. Widersprüchliche Informationen erreichen sie und sie sieht sich gezwungen Entscheidungen treffen zu müssen, ohne vorher zu ahnen, ob sie richtig gewählt hat. Derweil schreiten auch politische Entwicklungen und Intrigen voran. Wieder sterben Menschen, die Dan etwas bedeutet haben und andere zeigen überraschend, aus welchem Holz sie wirklich geschnitzt sind. Nach und nach sieht Danielle ein, dass sie sich nicht aus der Verantwortung zurückziehen kann. Wer, wenn nicht sie, währe dazu in der Lage das zu verhindern, was sich hier langsam abzuzeichnen beginnt. Auch dieser zweite Band war wieder sehr schön spannend! Eine meiner Vermutungen wurde bestätigt, anderes wurde noch nicht geklärt. Zum Ende bringt der Autor eine höchst unerwartete Wendung ein. Warum hat Europa sich vom Rest der Welt isoliert? Lässt sich das auf friedliche Weise wieder rückgängig machen? Wer hat daran überhaupt ein Interesse und warum? Ich bin sehr gespannt auf den Abschlussband der Trilogie! Was ich an Danielle mag, ist ihre direkte Art. Sie teilt ihre Gedanken und Gefühle auf eine Weise mit, die sehr hilfreich ist. Hier kann man wirklich niemandem vorwerfen, dass irgendwelche Beziehungsprobleme allein auf Missverständnissen und mangelnder Kommunikation fußen, denn man weiß bei ihr immer, woran man ist. Besonders spürbar war das, als sie sich selbst die Frage stellen musste, welchen Mann sie lieber in ihrem Leben möchte. Die alte, totgeglaubte Liebe, oder die Neue, die sie auf ihrem Weg zu ihrem jetzigen Selbst begleitet hat? Was ich in diesem Band ein wenig vermisst habe, war der Lesefluss, den ich aus dem ersten Teil kannte. Die Gewichtung der Geschichte verschiebt sich hier mehr auf das Zwischenmenschliche als auf die Handlung, sodass es sich streckenweise nach leichter Länge anfühlt. Der Geschichte selbst tut dies jedoch keinen Abbruch. Ich denke um die Figuren besser kennenlernen zu können war der neue Fokus sicher richtig gesetzt.
Eckdaten Seitenzahl: 288 Genre: Dystopie Verlag: Hybrid Verlag Bewertung: ★★★★☆
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