von Stephanie Richel
Cover: Sarah Schemske
Lektorat: Maike Frie Korrektorat: Maike Mergler
Klappentext
Ein Alpaka macht noch keinen Sommer
Wieder einmal muss die eigenwillige Alpakadame Duchess ihren Menschen zum Glück verhelfen
Mit Alpakawanderungen will Mira ihren Gnadenhof finanzieren. Wäre da nicht die sturköpfige Duchess, die sich standhaft weigert, neue Artgenossen zu akzeptieren. Ein Yogi-Alpakahof ist Miras letzte Chance – doch ausgerechnet dort stolpert sie über eine Leiche.
Jack hat der Gaunerei abgeschworen und auf Drei-Linden ein neues Zuhause gefunden.
Da meldet sich seine Vergangenheit zurück und serviert ihm einen lukrativen Job. Viel Geld lockt, das der Gnadenhof Drei-Linden gut gebrauchen könnte.
Als Mira in die Mordermittlung hineingezogen wird, muss Jack sich entscheiden:
Dem Ruf des Abenteuers folgen oder Mira beistehen, bevor der Täter erneut zuschlägt?
Vom Blogger zum Korrektor
Hohe Erwartungen bin ich mittlerweile gewohnt und verstehe sie auch gut. Besonders Selfpublisher, die alle Dienstleistungen aus eigener Tasche zahlen, möchten am Schluss ein möglichst tadelloses Ergebnis vorlegen können. Immer wieder höre ich: Du bist streng! Genau deshalb will ich dich! Das baut ja mal gar keinen Druck auf. Ich finde, genau wie meine geschätzten Kollegen, garantiert nicht alle Fehler. Das geht auch gar nicht, denn wir sind alle Menschen. Aber ich lehne mich jetzt mal ein Stückweit aus dem Fenster und behaupte, dass man es hinbekommen kann, nicht auf jeder Seite einen Fehler stehen zu lassen. Das war nämlich der Aufhänger für Stephanies und meine Zusammenarbeit.
Als Blogger hatte ich den ersten Band dieser Dilogie lesen dürfen. Alpakaherz - Gnadenhof und andere Gaunereien enthielt vor einem Jahr auf fast jeder Seite einen Fehler. Das darf einen nach zwei verschiedenen Dienstleistern durchaus wundern. Die Geschichte selbst fand ich jedoch auf ihre spezielle Art sehr gelungen. Ich wollte Band 2 daher wirklich gerne lesen. Seit meiner Rezension, hatte ich immer wieder sehr netten Kontakt zu Stephanie und so wurde daraus ein Auftrag, über den ich mich sehr gefreut habe.
Unterwegs haben wir schon darüber gescherzt, ob wir Coverfrau Sarah dazu überredet bekommen könnten, einen anderen Vornamen anzunehmen. Wenn nicht offiziell, dann vielleicht als eine Art Künstlername? Wobei... wenn ich jetzt noch einmal darüber nachdenke, könnte man genauso gut unsere Lektorin fragen, ob sie nicht eher Lust auf etwas mit F hätte. Was fändet ihr besser? Dreimal Maike, oder 3x Alliterationen? Im Korrektorat geht es nicht um den Inhalt der Geschichte, sondern um die technischen Details, wie Zeichensetzung, Rechtschreibung und Co. Das bedeutet, dass es kein großes hin und her zwischen Autor und Korrektor gibt. Ich kann daher weniger mit lustigen Anekdoten aufwarten, sondern nur erzählen, dass ich oft überrascht bin, wie viel uraltes Schulwissen ich manchmal noch anwenden darf. Immer wieder bringen mich Autoren in Berührung mit Latein und irgendwie bereitet es mir Vergnügen hier erneut einzusteigen und Dinge nachzuschlagen, um richtige Empfehlungen geben zu können.
Durch mein Lehramtsstudium habe ich gelernt, dass es nicht wichtig ist, über alles restlos Bescheid wissen zu müssen, sondern vielmehr, dass man Strategien kennt, um an Wissen, was einem noch fehlt, ran zu kommen. Wissenschaftliche Quellenarbeit unterscheidet sich wenig von dem, was ich hier oft mache. Ich stolpere über Dinge, die mir merkwürdig vorkommen und recherchiere dann. Nicht immer stimmt das Erste, was Tante Google ausspuckt. Die Duden Webseite ist mein größter Freund und Diskussionsforen meiner Kollegen sind ebenfalls ein Gewinn. Besonders bei grammatikalischen Grenzfällen. Substantivierungen von Verben und Adjektiven... wann muss es sein, wann darf es sein? Am Schluss ist manches eben eine Frage des Stils.
Jedes Buch, was ich begleiten darf, bringt auch mich wieder ein Stück voran, schärft meinen Fokus, lässt mich lernen oder mein Wissen auffrischen. Das liebe ich so an meiner Arbeit.
Doch nun etwas mehr zum Inhalt
Mit Alpakas liegt Stephanie aktuell absolut im Trend. Selbst bei mir um die Ecke gibt es eine Alpakafarm; überall begegnen einem Stofftiere, Bücher oder Alpakaprints auf Kleidung. Seit einigen Jahren sind die Tiere bereits schwer in Mode. Wer Stephanies Dilogie liest, bekommt vielleicht einen kleinen Eindruck, warum das so ist.
In ihren Büchern verleiht sie den Tieren tiefgehende Persönlichkeiten. Ein großes Herz und Treue, zeichnen ein sehr liebevolles Bild. Darüber hinaus bringt sie geschickt die Dinge unter, die ihr selbst am Herzen liegen. Tierwohl ist ganz vorne mit dabei. Auch Band 1 solltet ihr daher auf keinen Fall verpassen.
Die Geschichte nimmt im zweiten Teil neue, spannende Wege. Stephanie bleibt ihrem Hang zu kriminellen Protagonisten treu und führt diese Thematik auf eine neue Ebene. Das bekannte Tierschutzmotiv bleibt uns erhalten, fühlt sich in diesem Buch aber wesentlich natürlicher an als im Vorgänger. Vielleicht liegt es auch daran, dass man genau das mittlerweile nicht nur gewohnt ist, sondern als Fan auch mag. Dieses Mal entführt sie uns auf Pachamama. Ein Alpakahof mit besonderer Philosophie. Ruhe, Entspannung, Einklang, Harmonie, ein Toter, Alpakas, Yoga... Moooomeeeeent! In der Aufzählung passt doch etwas nicht! Schon wird die wunderbare Idylle von Polizisten gestört, die dafür eigentlich gar nichts können. Auch Mira, Jack und Piet müssen viele ihrer Verbindungen spielen lassen, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Wir feiern ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen, alten Bekannten und das nicht nur im übertragenen Sinne. Unser Gnadenhof nimmt neue Formen an und für viel Witz und Charme sorgen dieses Mal die Hühner, zwei Esel und eine absolut rätselhafte Ziege. Die wechselnden Perspektiven sind wieder einmal ein echter Gewinn für die Geschichte.
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