von Juliet May
Band I
Rezensionsexemplar
Klappentext Mit dem Brandmal einer verstoßenen Rasse gezeichnet, führt die 14-jährige Piara ein vorsichtiges Leben: Sie soll stets wachsam sein, nicht weiter als ins umliegende Gebirge gehen und niemandem verraten, warum sie ständig diese ungewöhnliche Frisur trägt. Rigoras hingegen ist ein Freigeist, der Regeln nur zu gerne umgeht. Als Sohn des obersten Clanführers seiner Heimat liegt ihm die Welt zu Füßen. Dennoch teilen die beiden ein gemeinsames Schicksal, ohne einander überhaupt zu kennen: Um sie herum häufen sich Widersprüche und seltsame Geschehnisse. Ihre Familien zerbrechen, Wissen verschwindet, einzelne Landesteile verderben; und niemand sagt ihnen die Wahrheit. Selbst Piaras Brüder schweigen über ihre Beweggründe, als einer der beiden überstürzt mit ihr die Provinz verlässt.
Mitaeria wird auch der goldene Kontinent genannt, doch Piara entdeckt bei ihrer Suche nach Antworten nichts als dunkle Abgründe. Denn in dieser friedlichen Welt wird nicht jeder geduldet. Diejenigen, die kritisch hinter den Schleier des Wohlstands blicken, werden gerichtet; schließlich zweifeln nur Ketzer an der endlosen Güte Corasils. Die Vergangenheit ihrer Familie offenbart Piara die Kehrseite der Gesellschaft. Und je tiefer sie gräbt, desto deutlicher zeichnet sich ab, wovor sie ihr Leben lang behütet wurde; wenn auch vergeblich.
Eine wilde Reise über zwei Kontinente und eine Schattenwelt auf einem anderen Planeten. Zwei verfeindete Völker und ein schweres Schicksal.
Wir befinden uns auf einem Planeten namens Xist, welcher zwei Schöpfungsgottheiten hat. Corasil formte den Planeten mit seinen menschlichen Bewohnern, sein Bruder Valeris erschuf die Ceri - eine menschenähnliche Rasse mit Hörnern, schimmernder Haut und Augen, welche je nach Stimmung die Farbe wechseln. Auf Xist gibt es zwei Kontinente. Im Sonnenlicht liegt Mitaeria, wärend Malluma in Dunkelheit gehüllt ist.
Tag und Nacht wird durch zwei Monde bestimmt, welche sich in regelmäßigen Abständen vor die Sonne schieben.
Vor Beginn der Geschichte fand ein Krieg zwischen den Ceri und den Menschen statt, bei welchem die Ceri auf den Kontinent Malluma verdrängt wurden. Unter widrigsten Umständen fristen sie dort ein karges Dasein. Doch das ist kaum noch bekannt.
Der Orden von Corasil hat mittlerweile die Herrschaft über Mitaeria übernommen und hat sowohl geschichtliche Aufzeichnungen verändert, als auch bestimmte wissenschaftliche Zweige verboten und entsprechende Aufzeichnungen vernichten lassen.
Magie darf zum Beispiel nur noch eingeschränkt praktiziert werden.
In dieser Zeit lebt die von ihren älteren Brüdern Ineas und Souta groß gezogene Piara. Die Eltern der jetzt Jugendlichen sind bereits vor langer Zeit verstorben, was mit ihren durch den Orden verbotenen Forschungen zusammen hängt. Ineas und Souta konnten noch in gewisse Bereiche eingeweiht werden, doch Piara wurde vollkommen im unklaren gelassen. Zu schrecklich wäre die ganze Wahrheit.
Als der Orden in ihrem Heimatort Clay auftaucht, kann Souta noch gerade so mit der gefährdeten Piara entkommen, welche nicht einmal weiß, was dort gerade geschehen ist. Eine abenteuerliche Flucht beginnt. Während Souta langsam dämmert, dass sie sich trennen müssen um zu überleben, kommt Piara stück um stück den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur.
Parallel dazu streift ein junger Mann namens Rigoras durch die Wälder seiner Provinz. Begleitet von seinem treuen Wildschwein Truffles, der ihm wie ein Hündchen überall hin folgt. Rigoras ist jedoch nicht irgendwer. Er ist der Sohn des Regenten dieser Provinz und da Mitaeria in nur 8 Provinzen unterteilt wird, ein sehr wichtiger Mann. Rigoras hat jedoch ein Problem: Er soll bald in eine arrangierte Ehe einwilligen, aber seine Braut gefällt ihm so gar nicht.
Auch Rigoras Familie hat Geheimnisse. Wie sich herausstellt sind diese gar nicht so weit weg von Piaras Familiengeschichte, wie man annehmen könnte.
Dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, noch mehr Geheimnisse und ein Kampf erwarten uns in diesem Dark Fantasy Roman.
Für welches Ideal waren Piaras Eltern bereit zu sterben? Und welches Ziel verfolgt der Orden von Corasil? Wem kann Piara in dieser nach Perfektion strebenden Welt vertrauen? Und gibt es überhaupt jemanden, der nicht lügt?
Dies soll die letzte Generation sein, die in Unwissen lebt und Piara ist der Schlüssel.
Ein paar Worte zum Stil
Der Roman ist, wie der Autorin selbst bewusst ist, ein Abbild ihrer schriftstellerischen Entwicklung. Ist der Anfang noch ein wenig schwer verdaulich, kommt man nach den ersten drei Kapiteln sehr gut in der Geschichte an. Ein Sog baut sich auf und schon befindet man sich mitten in den Geschehnissen.
Der Aufbau macht es dem Leser leicht, sich zu orientieren.
Verschiedene Symboliken verraten uns, aus wessen Sicht das jeweilige Kapitel geschrieben wurde.
Es gibt den Schmetterling, welcher für Piara steht, einen Bogen mit Köcher für Rigoras, ein mit Flüssigkeit gefüllter Glaskolben für den Alchemisten Souta, eine Sanduhr für zeitliche Rückblicke und einige weitere Symboliken. Ich werde an dieser Stelle nicht alle entschlüsseln, da es durchaus gewollt ist, dass man manchmal rätseln muss, wer sich hinter dem Geschriebenen verbirgt.
Weitere Orientierung bietet eine wunderbar ausgestaltete Weltkarte von Mitaeria, wo der Hauptteil der Geschichte angesetzt ist. Ich darf verraten, dass unsere Reise uns auch bis nach Malluma führen wird. Wie es dort jedoch aussieht bleibt bis zum nächsten Buch ein Geheimnis.
Zum Ende des Buches werden wir mit vielen Fragen zurück gelassen, welche im folgenden Band dieser Reihe aufgelöst werden sollen. Ich für meinen Teil bin gespannt darauf zu erfahren, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Eckdaten
Seitenzahl: 552 Genre: Dark Fantasy
Verlag: Selfpublishment
Bewertung: ★★★★☆
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