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Hinter den Kulissen: Kontakte, Freunde, Autoren und Teams

Aktualisiert: 7. Feb. 2021

Unter anderem in diesem Artikel: Deshalb sind unangenehme Situationen positiv!



Sich Netzwerke in der Bloggerwelt aufzubauen ist etwas, was ich an dieser Welt sehr liebe. Ich persönlich sehe andere Buchblogger nicht als Konkurrenz, sondern als Kollegen. 2020 war ja leider nicht das Jahr der großen Treffen auf Buchmessen oder bei Verlagen und auch für dieses Jahr möchte sich mein diesbezüglicher Optimismus noch nicht so recht einstellen. Die Leipziger Buchmesse im Mai? Da glaube ich momentan nicht dran. Aber auch Online geht einiges. Und dafür bin ich sehr dankbar, denn wenn man Menschen findet, die mit einem auf derselben Wellenlänge liegen, dann ist das etwas sehr bereicherndes.


Ohne Freunde geht es nicht


Ich bin mittlerweile Teil eines Blogger-Gruppenchats mit 5 Gleichgesinnten. Wie wir uns kennen gelernt haben? Natürlich durch das Stolpern über schlechte Bücher! Dafür sind solche Bücher eigentlich immer gut, denn dadurch merkt man am deutlichsten, ob man ähnlich tickt. Manchmal findet man sich auch in Bloggerteams, oder schreibt sich gegenseitig mal an, weil man den Blog des anderen mag. So ging es mir jedenfalls mit den Ladies hinter Book Dreams, Biancas Bücherhimmel, Gilas Bücherstube und der Admine von Booksuckers. Letztere hat zwar keinen Blog, postet dafür aber auf ihrem Profil öffentliche Leseeindrücke. Ich war bereits mit Tamara (Book Dreams) befreundet, kannte Gila aus dem ein oder anderen Bloggerteam und mochte Biancas Seite, als das Ereignis passierte, das uns gemeinsam mit Hajnal (Booksuckers) verbinden sollte.

Es war einmal ein Autor, der teilte mit seinen Fans eine unangenehme Erfahrung mit einem Blogger. Der Autor hatte irgendetwas vollkommen missverstanden und sich daraufhin in wilde Spekulationen verrannt und dem Blogger böswillige Motive unterstellt. Als bald darauf Screenshots auftauchten, die bewiesen, dass der Autor gelogen hatte, wurde das Ganze vielfach diskutiert. Irgendwann führte jede von uns mehrere parallele Unterhaltungen mit denselben Menschen und so entschieden wir uns zu einem gemeinsamen Chat.


Weshalb hat uns das überhaupt interessiert, könnte man jetzt fragen?


Aus meiner persönlichen Bloggerperspektive gesehen, kann ein solcher Post folgende Auswirkungen haben:


Wenn ein Autor einen negativen Eindruck zu einem Blogger postet, betrifft dies das Image aller Blogger. Die Welt der Bücher funktioniert über Beziehungen. Gute Beziehungen zwischen Bloggern und Autoren sind wahnsinnig wichtig und eine öffentlich geteilte schlechte Erfahrung sorgt bei einem Neuling vielleicht dafür, dass er oder sie sich überhaupt nicht an einen Blogger oder Autor heran traut. Das heißt nicht, dass man so etwas gar nicht posten darf. Ich denke aber, man sollte sich sehr genau überlegen, wie und wo man das macht. Man sollte im Vorfeld auch überlegen was das über einen selbst aussagt. Und natürlich sollte man keine Unwahrheiten verbreiten! Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man ein Missverständnis persönlich klären sollte, bevor man in irgendetwas zu viel hinein interpretiert und das Ganze öffentlich austrägt.

Kurz gesagt: Ich mag Ungerechtigkeit nicht und unschön war auch, dass der betroffene Blogger sich überhaupt nicht wehren konnte, da derjenige von dem Autor blockiert worden war. Allerdings gibt es immer jemanden, der jemanden kennt und so tauchten natürlich trotzdem Beweise auf, die ein Freund für den Betreffenden posten konnte. Ihr seht also, wie wichtig Freundschaften sind! Ich für meinen Teil bin froh jetzt eine ganze Handvoll Leute zu kennen, die sich gegenseitig genauso beistehen, wie es dort passiert ist. Im Folgenden habe ich mich mal mit ein paar Fragen beschäftigt, von denen ich meine, dass sie den betreffenden Personengruppen durch den Kopf gehen, wenn sie eine Zusammenarbeit ins Auge fassen.

Das nur mal um zu zeigen, wie das Gefüge funktioniert und wieviel das mit Vertrauen zu tun hat!



Als Autor weiß man nicht: Kann man demjenigen vertrauen? Wird er oder sie gute und faire Arbeit leisten? Wie wird die Kritik ausfallen, wie wird die Qualität oder der Umfang der Rezension sein? Kann ich damit etwas anfangen? Wird derjenige mein Buch überhaupt lesen und bewerten? Wie viele Sterne werde ich bekommen? Werde ich am Ende des Tages dadurch mehr oder weniger Verkäufe haben?


Als Blogger weiß ich nicht: Werde ich Freude an dem Buch haben? Falls meine Kritik nicht positiv ausfällt, wie wird der Autor damit umgehen? Möchte der Autor dazu lernen und sich verbessern, oder bin ich hier an jemanden geraten, der sich maßlos überschätzt und sich für den neuen Stephen King hält? Jemand, der mir mit dem Anwalt oder seinem Bloggerteam droht und mich in den Schmutz zieht oder jemanden, der damit sehr gut umgehen kann und sich sogar noch für einen Stern bedankt?

Beide fragen sich: Werden wir uns menschlich gut verstehen? Wird das hier eine einmalige Sache oder habe ich hier einen Menschen gefunden, mit dem ich auch in Zukunft zusammen arbeiten möchte? Entsteht hier gerade vielleicht sogar eine Freundschaft und eine gegenseitige Liebe für die Arbeit des Anderen?



Die Beziehung zwischen Blogger und Autor ist nicht immer 1:1

Shoutout an all die grandiosen Autoren, die ich mit Leib und Seele in ihren Teams unterstützen darf!

Manchmal adressieren Autoren gerne mehrere Blogger gleichzeitig, denn das spart eine Menge Zeit. Ein Team wird gebildet, in dem man sich zu Werbezwecken gemeinsam abspricht.

In mein erstes Bloggerteam stolperte ich mehr oder minder zufällig. Eine meiner Bloggerfreundinnen entdeckte Zeitenchaos von Tini Wieder - ein Buch in einem neu gegründeten Kleinstverlag, und wir wagten das Abenteuer gemeinsam. Wir wollten beide Teil eines Teams werden, um etwas schönes miteinander zu lesen. Das war das Beste, was mir passieren konnte, denn meine Freundin war erfahren und hatte bereits ein geschultes Auge für das Entdecken guter Bücher. Ab da begann ein grandioser Aufschwung, der mit sehr viel Glück gepflastert war.



Was macht so ein Bloggerteam?


Man arbeitet eng mit einem bestimmten Autor zusammen. Neue Bücher bekommt man entweder vorab zum lesen oder ganz kurz nach der Veröffentlichung. Es werden Termine vereinbart. Wer postet was und wann um das Buch zu bewerben? Das können Interviews mit den Autoren oder fiktive Interviews mit den Protagonisten sein, Bilder, Challenges, Verlosungen und vieles mehr. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Besonders Selfpublisher oder Autoren bei kleinen Verlagen haben oft Bloggerteams. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie weniger vorgegebene Regeln haben und über ihre Rezensionsexemplare freier verfügen können, als Autoren bei großen Verlagen. Solche Runden sind wirklich kuschelig und voller Liebe für das Buch und den Autor. Viele Blogger bleiben nach dem ersten Buch eines Autors dort, und bewerben auch weitere Bücher desselben Autors. Das ist mir auf unterschiedlichen Wegen dieses Jahr gleich mehrfach geglückt!


Der Weg ins Bloggerteam


Die Wege in ein Bloggerteam sind wirklich vielfältig! Das oberste Gebot lautet jedoch: Es ist von Vorteil, wenn man auf Socialmedia die Augen offen hält, regelmäßig Hashtags wie #bloggersuche und #bloggergesucht etc. checkt und sich auf Facebook in Gruppen für Buchblogger vernetzt. Denn auch hier starten Autoren schon mal einen Aufruf. So begegnete ich Bettina Potrafke. Manchmal geht es nur darum, das Buch zu lesen, um dann zu entscheiden, ob man Teil des Bloggerteams werden möchte, um danach das Buch gemeinsam zu vermarkten. So hat es jedenfalls Tini Wider gemacht. Es gibt aber auch Autoren, die Blogger suchen, die ein Buch bewerben, ohne, dass es vorher gelesen wird. Solchen kann man auch schreiben und Interesse bekunden, um dann aber auch deutlich zu machen, dass man das Buch auch gerne kennen lernen möchte, um zu wissen, was man da bewirbt. Ich habe noch keinen Autoren erlebt, der das nicht gut fand. So hat es jedenfalls mit mir und Lisa Lamp begonnen. Manch einer hat schon ein Team mit dem er zusammenarbeitet, andere stellen auch erst auf Anregung eines zusammen. Auch Autoren fangen ja irgendwo an, sich ins Marketing rein zu fuchsen. Ein anderer sehr interessanter Weg, führte über die Leserunde zu Askeria bei Lovelybooks. Diese war unfassbar intensiv, hat viel Spaß gemacht und war mit ordentlich nachdenken verbunden. Juliet May gefielen meine Ideen so gut, dass sie mich zu ihrer nächsten, privaten Leserunde auf Instagram einlud (zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade begonnen, auch dort aus meinem Privatprofil ein Bloggerprofil zu machen). Danach fragte ich sie, ob sie noch Platz im Bloggerteam habe. Zuerst war das nicht der Fall, als sie aber wenig später ihre Meinung änderte, kam die Rückfrage nochmal von ihr und ich war an Board! Ebenfalls auf den zweiten Anlauf klappte es mit Tanja Neise. Meine eigene Anfrage war zunächst nicht erfolgreich, jedoch kam ich dann mit Vitamin B in das Team, als meine buchige Freundin Hajnal mich der Autorin empfahl. In der Gruppe sah ich auch Gila wieder, mit der ich mittlerweile für drei verschiedene Autoren zusammen arbeite. Wenn man sich öfter in Teams sieht, wird die Welt gleich ein ganzes Stück kleiner und wirkt nicht mehr so unübersichtlich groß.


Es ist immer klasse, wenn man jemandem empfohlen wird! So empfehlen mich mittlerweile einige Blogger an Autoren weiter, die sich bei ihnen melden. Aber auch Autoren empfehlen sich untereinander Blogger. So geriet ich an Amélie Opalka. Wir wurden einander von Tini Wider vorgestellt. Ich hoffe, der Artikel hat euch gezeigt, wie schön und wichtig es ist, sich zu vernetzen! Wenn ihr Blogger seid, dann erzählt doch gerne mal von euren eigenen Erfahrungen und Kontakten! Wenn ihr Autoren seid, dann verratet mir doch bitte, ob ich eure Sichtweise richtig dargestellt habe oder ob ich da noch etwas ergänzen kann? Wie erlebt ihr die Welt des Buchmarketing? Und für alle anderen hoffe ich, dass der Artikel trotzdem spannend war!


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